Genf. Seit 2017 setzt sich die internationale Initiative „Keychange“ für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis ein.

Der Blick auf die Festival-Plakate der vergangenen Jahre und der nahen Zukunft, auf die Konzertbühnen, in Tonstudios und Branchenbüros zeigt: Frauen und nicht-binäre Menschen sind auch im Popgeschäft noch deutlich unterrepräsentiert. Zwar sind Rihanna, P!nk, Taylor Swift und weitere Künstlerinnen die absolute Spitze, aber die ebenso starken weiblichen Newcomer müssen sich vom Festival-Booking bis zu Produzenten und Labelbetreibern in einer Männerwelt durchkämpfen. Der Anteil von Frauen in allen Bereichen der Musikwelt wird derzeit auf 20 Prozent geschätzt.

Seit 2017 setzt sich die internationale Initiative „Keychange“ für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis ein, auf und hinter der Bühne, in Plattenfirmen, Rundfunkanstalten, Spielstätten, Verlagen, Verwertungsgesellschaften, Orchestern. Das Reeperbahn-Festival zum Beispiel, von Anfang an Partner und Diskussionsstandort der Kampagne, konnte den Anteil von Künstlerinnen im Programm im Jahr 2019 bereits auf 40 Prozent steigern.

Pandemie hat die Popbranche hart getroffen

Die Pandemie, die die Popbranche und den Livemusik-Sektor hart getroffen hat, dürfte für einige Rückschläge sorgen, aber es gibt auch gute Nachrichten: Mit EBU Music, der Musiksparte der European Broadcasting Union (u. a. Ausrichter des Eurovision Song Contest), verkündet Keychange jetzt das 500. Mitglied des Projekts.

„Die European Broadcasting Union arbeitet hart daran, dass die vielfältigen Communities, die wir bedienen – inklusive ihres Umfelds – sich in unserer Organisation und dem, was wir machen, angemesen widergespiegelt fühlen“, teilte EBU-Sprecherin Vanessa O’Connor mit, „es braucht Zeit, aber dieses Engagement sichtbar zu machen, ist ein wichtiger Schritt.“

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