Hamburg. Erstes Konzert des Jahres am Freitag vor dem Knust. Auch in die Staatsoper kehrte das Publikum zurück – aber maskiert.

Premieren der besonderen Art fanden am Freitagabend in Hamburg statt: Wie etwa das erste Konzert des Jahres auf dem Lattenplatz vor dem Knust oder etwa die Inszenierung von Händels „Agrippina“ mit maskiertem Publikum in der Hamburgischen Staatsoper. Das Abendblatt war vor Ort und sammelte erste Eindrücke der Kulturveranstaltung nach der langen Corona-Pause.

Trotz 12 Grad und Wind: 150 Besucher singen vor dem Knust

Zwar ist der Sound des Berlin Boom Orchestras sommerlicher als das Wetter, aber trotzdem werden Reggae, Dancehall und etwas Ska gern genommen beim ersten Konzert dieses Jahr auf dem Lattenplatz vor dem Knust. Eine Premiere feiert auch die neue, überdachte und größere Bühne, die die Bretterbohlen neben der Knust-Tür ablöst.

Trotz 12 Grad und Wind lassen es sich 150 zahlende Besucherinnen und Besucher sowie einige Zaungäste 100 Minuten lang gut gehen. Am Ende singen alle mit der Band „kein Stück schlauer“, aber alle wissen: Die Open-Air-Saison hat begonnen, so schlau sind wir jetzt. Mit Abstand das beste Freiluft-Konzert der letzten sieben Monate.

Premiere in der Staatsoper: Bestens gelaunter Intendant

Normalerweise ist es kein gutes Omen, wenn sich der Staatsopern-Intendant vor Beginn einer Premiere im Saal zu Wort meldet: Sänger indisponiert, Sängerin hat den Flieger verpasst, so etwas in der Art ist dann möglichst schonend dem Publikum beizubringen.

Doch vor der Hamburger Premiere von Barrie Koskys Inszenierung von Händels „Agrippina“ war Intendant Georges Delnon geradezu besser als bestens gelaunt: „Sie sind wieder da, wir sind wieder da.“ Nach Monaten der Corona-Pause durfte es – noch vor nur einigen Hundert maskierten, aufgeregt beglückten Menschen – wieder losgehen mit dem Spielbetrieb. „Es war ja auch Zeit.“

John Neumeier und Ehemann Hermann Reichenspurner bei der Premiere  am Freitagabend.
John Neumeier und Ehemann Hermann Reichenspurner bei der Premiere am Freitagabend. © Roland Magunia | Unbekannt

Das sahen nach knapp vier szenisch kurzweiligen und musikalisch beeindruckenden Stunden auch die Premieren-Besucherinnen und Besucher so: Es gab einhelligen, begeisterten Beifall, für die Produktion und den Neustart.