Hamburg. Nach der Corona-Zwangspause haben Museen und Ausstellungshäuser ihre Türen geöffnet. Ein Überblick über Ausstellungen und Regeln.

Endlich wieder Kunst ansehen, genießen und sogar mit anderen darüber austauschen – live und vor Ort! Seit Dienstag dürfen Museen, Ausstellungshäuser, Gedenkstätten und Bibliotheken offiziell öffnen und Publikum empfangen. Viele neue, spannende Ausstellungen wurden während des dritten Lockdowns aufgebaut und warten nun auf Besucherinnen und Besucher.

Die Übersicht gibt Orientierung, welche Schau bis wann wo zu sehen ist. Für den Ausstellungsbesuch gibt es einige Hinweise vonseiten der Kulturbehörde, die man beachten muss, zum Beispiel wird eine Anmeldung per Telefon oder Onlinebuchung empfohlen (siehe Kasten). Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!

Hamburger Kunsthalle

In der Kunsthalle: Giorgio de Chirico, „Das Gehirn des Kindes“, Öl auf Leinwand.
In der Kunsthalle: Giorgio de Chirico, „Das Gehirn des Kindes“, Öl auf Leinwand. © © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 ; Foto: © Moderna Museet / Stockholm | © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Gleich zwei Hochkaräter warten in der Hamburger Kunsthalle auf Betrachtung: Nur noch wenige Tage ist „De Chirico. Magische Wirklichkeit“ zu sehen (bis 24.5.), mehr Zeit bleibt für „Serien. Druckgraphik von Warhol bis Wool“. Hier hängen bis zum 15. August unter anderem auch Andy Warhols berühmte Siebdrucke „Campbell’s Soup“ und seine „Marilyn“-Porträts im Zentrum. Alle weiteren Ausstellungen und die Sammlung sind vom 21. Mai an zu sehen.

Deichtorhallen Hamburg

Schon im März konnte man eine kurze Woche lang einen Blick in die Halle für aktuelle Kunst werfen, ein weiteres Mal ist die Schau verlängert: Der Südafrikaner William Kentridge zeigt dort einen Werküberblick unter dem Titel „Why should I hesitate: Putting drawings to work“ (bis 1.8.). Das Haus der Photographie widmet sich bis 4.7. „Family Affairs. Familie in der modernen Fotografie“.

Deichtorhallen Hamburg, Deichtorstraße 1–2 (U Steinstraße, Meßberg), Di–So 10.00–18.00, Eintritt 12,-/7,- (erm.), T. 32 10 32 00, www.tickets.deichtorhallen.de

Sammlung Falckenberg

Auf vier Stockwerken präsentiert die Sammlung Falckenberg in Harburg die bisher größte Einzelausstellung der hochspannenden Künstlerin Katharina Sieverding: „Fotografien, Projektionen, Installationen 2020-1966“ (bis 25.7.) – auch ein Corona-Werk ist dabei.

Katharina Sieverding XI/78, „Schlachtfeld Deutschland“ in Harburg
Katharina Sieverding XI/78, „Schlachtfeld Deutschland“ in Harburg © © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst | © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst

Sammlung Falckenberg, Phoenix Fabrikhallen, Wilstorfer Straße 71, Tor 2 (S Harburg), So 12.00-17.00, Eintritt 10,-/6,- (erm.), T. 32 50 67 62, www.deichtorhallen.tickets.de, E-Mail sammlungfalckenberg@deichtorhallen.de

Museum für Kunst und Gewerbe

Ein utopischer Raum, ganz ohne Öko-Krise, dafür mit reichlich Gedankenanstößen zu einer Welt, in der wir leben wollen, das ist „Life on planet Orsimanirana“, entworfen vom britisch-kanadischen Designer und Künstler Jerszy Seymour (bis 25.7.). Für ein anderes Leben kann man auch in der „Schule der Folgenlosigkeit“ üben (bis 18.7.). Außerdem zeigt das MK&G „Peter Gustaf Dorén. Ein Hamburger Raumkünstler um 1900“ (bis 30.5.), „Anaïs Borie Abschlusspräsentation. Residenz Fonds für junges Design“ (bis 4.7.) sowie „Tiere, Tampons und Theater. Das MK&G kuratiert kollektiv“ (bis 26.9.)

Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz (U/S Hauptbahnhof, Di–So 10.00–18.00, Eintritt 12,-/8,- (erm.), T. 428 13 48 80, www.tickets.mkg-hamburg.de

Die Corona-Regeln für den Museumsbesuch
Mit Hygienekonzepten und ausgeklügeltem Einlassmanagement soll der Museumsbesuch zum sicheren Kulturerlebnis werden.Neu ist, dass Besucherinnen und Besucher einen negativen CoronaTest (PCR: nicht älter als 48 Stunden; Schnelltest: nicht älter als zwölf Stunden) oder einen Impfnachweis vorlegen müssen. Laut Eindämmungsverordnung gilt man als geimpft, wenn die Zweitimpfung zwei Wochen zurückliegt. Kinder unter sechs Jahren sind von diesen Maßnahmen ausgenommen.Die Museen und Ausstellungshäuser stellen nach wie vor die Kontaktnachverfolgung sicher. Das ist nun zusätzlich auch per App (zum Beispiel Luca) möglich. Es gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sowie die Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen. Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher wird – je nach Größe der Fläche – begrenzt.Um Wartezeiten zu vermeiden, wird eine Terminbuchung empfohlen. Anmeldungen sind ab Montag telefonisch oder online über die jeweiligen Websites der Häuser sowie über den Museumsdienst Hamburg möglich.

MARKK Museum am Rothenbaum

Solange das Reisen noch nicht möglich ist, ist hier die Ferne ganz nah: „Steppen & Seidenstraßen“ (bis 7.11.). Mit „Hey Hamburg, kennst du Duala Manga Bell?“ bereitet das ehemalige Völkerkundemuseum die Themen Rassismus, Kolonialismus und Erinnerung für junges Publikum und Familien auf (bis Ende 2022).

Auch im MARKK ist man wieder auf Besucher eingestellt.
Auch im MARKK ist man wieder auf Besucher eingestellt. © Unbekannt | ©Paul Schimweg/MARKK

MARKK, Rothenbaumchaussee 64 (U Hallerstraße), Di–So 10.00–18.00, Eintritt 8,50/4,50 (erm.), T. 42 88 79 685, www.markk.shop.koronaevent.de oder www.markk-hamburg.de

Museum für Hamburgische Geschichte

Neben der Schau „Erinnerungsmosaik. Zur Wahrnehmung und Erzählung von Geschichte“ (bis 14.6.) wird am Holstenwall der Fotograf Max Halberstadt vorgestellt, in den 1920er-Jahren einer der bekanntesten Porträtfotografen Hamburgs. „Max Halberstadt­… eine künstlerisch begabte Persönlichkeit“ (bis 3. Januar 2022)

Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24 (U St. Pauli), Mo, Mi–Fr 10.00–17.00, Sa/So 10.00-18.00, Sonderöffnung am Dienstag, den 18.5. 10.00–18.00, Eintritt 9,50/7,- (erm.), T. 428 131, www.shmh.de

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Museum der Arbeit

Was hat Hamburg mit Kolonialismus zu tun – und wohin führen uns unsere Konsumgüter? Damit beschäftigt sich „Grenzenlos. Kolonialismus, Industrie und Widerstand“ (bis 18.7.)

Museum der Arbeit, Wiesendamm 3 (U/S Barmbek), Mo, Mi–Fr 10.00–17.00, Sa/So 10.00– 18.00, Sonderöffnung am Dienstag, 18.5. 10.00– 18.00, Eintritt 8,50/5,- (erm.), T. 428 133 0, www.shmh.de

Altonaer Museum

Religionsfreiheit steht im Grundgesetz – in Altona ist sie schon viel länger ein Thema: „Glaubensfreiheit. Gegeben und gefordert seit 1601“ (bis 21.6.), außerdem zeigt das Museum historische Hamburg-Fotos unter dem Titel „Fisch, Gemüse, Wertpapiere. Fide Struck fotografiert Hamburg“ (bis 14.6.) sowie die Ausstellung „geboren & willkommen. 30 Jahre UN-Kinderrechte“ (bis 31.5.)

Altonaer Museum, Museumstraße 23 (S Altona), Mo, Mi–Fr 10.00–17.00, Sa/So 10.00–18.00, Sonderöffnung am Dienstag, den 18.5. 10.00– 18.00, Eintritt 8,50/5,- (erm.), T. 428 135 0, www.shmh.de

Jenisch Haus

Aus Anlass des 80. Geburtstages von Wolfgang Werkmeister zeigt das Haus die Sammlung des Gegenwartskünstlers: „Werkmeisters Welt. Ein Künstler und seine Sammlung“ (bis 18.10.)

Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50 (S Klein Flottbek), Mo, Mi–So 11.00–17.00, Sonderöffnung am Dienstag, den 18.5. 10.00–18.00, Eintritt 7,-/5,- (erm.), T. 82 87 90, www.shmh.de

Ernst Barlach Haus

Junge Kunst! Unter dem originellen Titel „Spechte am Meisenknödel“ stellt die Bildhauereiklasse von Elisabeth Wagner (MKH Kiel) aus. (bis 12.9.)

Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Straße 50a (S Klein Flottbek), Di–So 11.00–17.00, Eintritt 7,-/5,- (erm.), T. 040/82 60 85, www.barlach-haus.de. Für diese Ausstellung ist keine vorherige Anmeldung erforderlich.

Bargheer Museum

Auf ausgedehnten Reisen nach Tunesien, Marokko, Ägypten, Mali und in den Sénégal schuf Bargheer einen entscheidenden Teil seines Alterswerks. „Eduard Bargheer. Ein anderes Afrika“ (bis 1.8.)

Bargheer Museum, Hochrad 75 (S Klein Flottbek), Di–So 11.00–18.00, Eintritt 7,-/5,- (erm.), T. 040/89 80 70 97, www.bargheer-museum.de

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Archäologisches Museum Hamburg

Vielleicht etwas für Asterix-Fans? Einen Einblick in die Welt römischer Kampfarenen und ihrer Helden gibt jedenfalls die Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“, die ursprünglich schon im Februar abgebaut werden sollte, nun aber bis zum 17. Oktober verlängert ist.

Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2 (S Harburg-Rathaus), Di–So 10.00– 17.00, Eintritt 6,-/4,- (erm.), T. 040/428 71 24 97, www.amh.de oder www.museumsdienst-hamburg.de

Kunstverein in Hamburg

Einen ausführlichen, filmischen Einblick in die Ausstellung „Carnivalesca. Was Malerei sein könnte“ bietet die Website des Kunstvereins zur Vorbereitung (die Schau läuft noch bis zum 24. Mai).

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23 (U Steinstraße), Di-So 12.00-18.00, Eintritt 5,-/3,- (erm.), T. 040/32 21 57, www.kunstverein.de

Kunsthaus Hamburg

Mit „Special Effeggs“ (bis 4.7.) hat Carlos León Zambrano eine echte Wunder­kammer ins Kunsthaus installiert.

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15 (U Steinstraße), Di–So 11.00–18.00, Eintritt 5,-/3,- (erm.), T. 33 58 03, www.kunsthaushamburg.de

Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg

Wiedereröffnung am 19.5. mit der Sonderausstellung „5 x Deutschland in aller Welt“ (bis 4.7.).

Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg, Veddeler Bogen 2 (S Veddel), Mi–So 10.00– 16.30, auch Pfingstmontag geöffnet, Eintritt 13,-/11,- (erm.), 7,- (Kinder 5-12 Jahre), T. 319 79 16 0, www.ballinstadt.de/online-tickets-kaufen/

Bucerius Kunst Forum

Wiedereröffnung am 26. Juni zur Sonderausstellung „Moderne Zeiten. Indus­trie im Blick von Malerei und Fotografie“
www.buceriuskunstforum.de

Internationales Maritimes Museum Hamburg

Wiedereröffnung voraussichtlich am
1. Juni mit der Sonderausstellung „Die Howaldtswerke in der Zeit des Wirtschaftswunders“, www.immh.de

Fabrik der Künste

Wiedereröffnung am 24. Juni zur Sonderausstellung „Wandel. Ulrich Jenneßen“, www.fabrikderkuenste.de