Hamburg. Benjamin von Stuckrad-Barre schrieb für Thees Uhlmann das Stück „Club 27“ - und spielt auch im Video.

Wir freuen uns aufs neue Jan-Delay-Album. Isso. „Earth, Wind und Feiern“ erscheint, Jan Delays Anhänger wissen es längst, am 21. Mai. Nach „Eule“ gibt’s nun die zweite Single. Sie ist ein Brett. „Spass“ ist funky und genauso disco, wie Delay, der Styler aus Ottensen, versprochen hat. Geil unsubtil geklauter Deichkind-Basslauf am Anfang, und dann wird fröhlich in allerbester 70s-Manier Tanzmusik abgeliefert.

Es rappt und singt: Die Bunte Republik Deutschland, Abteilung Delay: „Ist schon alles ziemlich trist/Wenn man besorgter Bürger ist/Denn ob Champagner oder Ganja oder Traumstrand/Fast alle schönen Dinge kommen aus dem Ausland/Ich glaub, auch ich wär voller Hass/Gäb es Musik nur ohne Bass/Eine Katastrophe wär’s auch kulinarisch/Denn exotische Aromen sind nicht arisch“. Später rappt noch Denyo, DJ Mad trippelt immerhin durchs Bild: Das Video, alle Beginner-Herren tragen knallige Anzüge, wurde in der holsteinischen Provinz gedreht. Kann man so machen, gerade mit den alten Bandkollegen.

Man kann, als Textschreiber, natürlich auch durchs Video eines anderen hüpfen und die Lippen zu den selbstverfassten Zeilen bewegen. So wie Benjamin von Stuckrad-Barre („Panikherz“), der beherzteste Sucht-Stilist der jüngeren Vergangenheit. Für Thees Uhlmann schrieb er das Stück „Club 27“ – eine Ode an Nacht, Selbstgenuss, Selbstverbrauch, Rausch. „Im Club 27/In der Bar, die niemals schläft/In die Jukebox wirft man Träume/Und der ganze Laden schwebt/Da kommst du nur rein, wenn du zu früh gehst/Ich sag: „Okay, da komm ich wohl zu spät.“ Das ist hübsch gedichtet, und doch weiß man ja: In Würde altert nachts niemand. Mit 27 in die Kiste steigen ist aber gar keine Lösung. Der Tag ist auch ganz geil.