Hamburg. Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen: Hamburgs Kultur gibt es zum großen Teil online abrufbar.
Die Theater und Konzerthäuser sind geschlossen. Um die Wartezeit bis zur Wiedereröffnung zu verkürzen, bieten sich dieser Tage einige attraktive Hamburger Übertragungen an. Hamburg-Ballett-Chef John Neumeier hat seine jüngste Kreation „Ghost Light“ entsprechend den geltenden Abstandsregeln entwickelt und diese darin sogar zum Thema gemacht. Die eindrucksvoll getanzte, sehr pure Choreografie zu Solo-Klaviermusik von Franz Schubert bindet alle 60 Tänzerinnen und Tänzer der Kompanie ein. Weil es zum Glück darunter etliche Paare gibt, dürfen sich einige von ihnen sogar beim Pas de deux auch wirklich nahe kommen. Eine Aufzeichnung von „Ghost Light“ ist am 24. Januar (23.05 Uhr) auf dem TV-Sender Arte zu sehen und danach bis zum 23. April auf arte.tv verfügbar.
Auch der Ballett-Nachwuchs, das Bundesjugendballett, gastiert für zwei Abende im Stream-Format des Lichthof Theaters (www.lichthof-theater.de). Am 22. Januar (20.15 Uhr) ist eine Dokumentation über die Proben zum aktuellen Stück „Sons in Lions“ von Natalia Horecna zu sehen. Am 23. Januar (20.15 Uhr) präsentieren die jungen Tänzerinnen und Tänzer dann die Kreation „Sons in Lions“ und Beispiele aus aktuellen Repertoirestücken.
Livestream zu „Network“ und Kammerkonzert
Jan Bosses kurzweilige und stimmige Version des Filmklassikers „Network“ mit Wolfram Koch in der Hauptrolle hat im Thalia Theater nach der Deutschen Erstaufführung im Herbst nur wenige Termine vor Publikum erlebt. Nun wird es am 16. Januar (19 Uhr) einen Livestream geben. Für die Geistervorstellung aus dem Thalia Theater können Besucher über die Website www.thalia-theater.de Tickets zu 9 Euro (ermäßigt 6 Euro) erwerben.
Auch Freunde klassischer Musik kommen digital auf ihre Kosten. An diesem Freitag (15. Januar, 20 Uhr) lädt das Nima Quartett, das sich aus Mitgliedern des NDR Elbphilharmonie Orchesters zusammensetzt, zu einem Kammerkonzert mit Werken von Beethoven (Streichquartett Es-Dur op. 127) und Schubert (Streichquintett C-Dur D 956) ein, das als Livestream über www.ndr.de aus dem Rolf-Liebermann-Studio abrufbar ist. Als Gast ist Valentin Priebus am Violoncello mit dabei.