Hamburg. Wir wollen gern dran glauben: Scooter wäre mit „FCK 2020“ dabei und Celine Dion im September in der Barclaycard-Arena.
Deutschlands Kühlschränke sind nah an der Überlastungsgrenze: Seit neun Monaten klemmen und haften an Seiten und Türen ungezählte Tickets für in der Pandemie verschobene Konzerte. Viele wurden verlegt oder bereits komplett abgesagt, und mit jedem Monat kommen weitere dazu. Auf dem Papier haben wir so einen prall gefüllten Terminkalender für 2021, aber wann es tatsächlich wieder losgeht, losgehen könnte, kann niemand mit Sicherheit bestimmen. Im Frühjahr? Im Sommer? Gar nicht? Wie sieht es mit der Möglichkeit für Tourneen internationaler Bands aus? Wir schauen trotzdem in die Glaskugel der skeptischen Vorfreude.
Die Vielleicht-Highlights 2021 in der Barclaycard-Arena
Am 1. April soll Juju in der Barclaycard Arena auftreten, auch Sunrise Avenue (14. und 15. April) sind dort noch angekündigt, ebenso Rea Garvey (28. April) und Johannes Oerding (1. Mai). Das dürfte schwierig werden. Auf A-ha am 3. Mai sollen einen tag später Amy MacDonald, Alex Christensen am 9. Mai und RAF Camora am 11. Mai folgen. Das Herz geht weiter mit Celine Dion (31. Mai), Die Fantastischen Vier (8. und 9. Juni), Pet Shop Boys (11. Juni), KISS (15. Juni) Alicia Keys (18. Juni) und Zucchero (22. Juni) weiter. Nach einem Sommerloch geht es in Regionen, die - je nach Impfsituation - theoretisch wieder im Bereich des Möglichen liegen.
Es gastieren in der Barclaycard Arena Apache 207 (2. September), Madness (6. September), Santiano (9. September), Elton John (11., 12. und 14. September), Within Temptation & Evanescence (15. September), Roland Kaiser (1. Oktober) und Dua Lipa (3. Oktober). Je später der Termin, desto denkbarer das Konzerterlebnis. Weitere Vielleicht-Highlights 2021 in der Barclaycard Arena wären Sting (12. Oktober), James Blunt (21. Oktober), Alanis Morissette (28. Oktober), Simply Red (9. November), Bosse (27. November) und Die Ärzte (5. und 6. Dezember).
Unter freiem Himmel sind verschiedene Optionen möglich
Unter freiem Himmel sind je nach pandemischer Lage durchaus verschiedene Optionen möglich. So überlegte sich die Stadtparkbühne im Sommer 2020 ein Konzept mit Bühne in der Mitte und Sitzplätzen mit Abstand bei einer von 4000 auf knapp 1000 verringerten Kapazität. Vielleicht kommt die auch im Notfall für einen Teil des 2021er-Programms infrage.
Geplant sind bislang Konzerte von Jamie Cullum (3. Juni), Foreigner (6. Juni), Patti Smith (14. Juni), Gianna Nannini (17. Juni), Max Mutzke (18. Juni), Lotto King Karl (19. Juni), Sting (20. Juni), Deep Purple (23. Juni), Lionel Richie (29. Juni), Melissa Etheridge (6. Juli), Gregory Porter (19. Juli), Max Giesinger (6. August), Tocotronic (13. August), Michael Kiwanuka (18. August) und weitere Shows.
Und nicht nur im Stadtpark, auch auf dem Großmarkt hofft man auf den Sommer. Dort sollen Fury In The Slaughterhouse (14. August) und Fettes Brot (20. August) spielen, für die Trabrennbahn in Bahrenfeld sind Scooter (21. August) und Mark Forster (29. August) gebucht. Die Vorstellung, dass bei Scooter aus zahlreichen Konzertbesucherkehlen ein beherztes und lautes „FCK 2020“ erschallt, tut jedenfalls gut. Die beiden Konzerte von Rammstein im Volksparkstadion wurden auf den 30. Juni und 1. Juli verlegt, auf dem Parkplatz vor dem Stadion sollen die Broilers (24. Juli) spielen.
Noch Zukunftsmusik: Wiedereröffnung der Hamburger Livemusik-Clubs
Zumindest auf dem Papier steht auch schon die Festivalsaison in Hamburg und im Norden: Elbjazz läuft am 4. und 5. Juni im Hamburger Hafen ein, das Hurricane Festival in Scheeßel plant vom 18. bis 20. Juni, Deichbrand in Cuxhaven vom 15. bis 18. Juli, das Wacken Open Air vom 29. bis 31. Juli und Dockville in Wilhelmsburg vom 13. bis 15. August und das Kulturflut Open Air in Finkenwerder vom 20. bis 21. August. Neu auf dem Festivalkalender ist das Damage Done Fest: Am 21. August sollen Dead Kennedys, Backyard Babies, Dritte Wahl und weitere Punk- und Hardcore-Bands am Uferpark in Wilhelmsburg spielen.
Aber das ist noch viel Zukunftsmusik, so auch der Gedanke an die Wiedereröffnung der Hamburger Livemusik-Clubs. Das Reeperbahn Festival zeigte 2020, wie das pandemiegerecht funktionieren könnte. 2021 soll Europas größtes Showcase-Festival vom 22. bis zum 25. September 2021 auf St. Pauli steigen.