Hamburg. Situation vieler Künstler ist desaströs.Schauspielerinnen Theresita Colloredo und Victoria Trauttmansdorff starten neue Initiative.

Sie wollen dort helfen, wo die Not groß ist: Nachdem die beiden Schauspielerinnen Theresita Colloredo und Victoria Trauttmansdorff schon die Aktion „Bei Anruf Kunst“ initiiert hatten, bei der unter anderem Harald Schmidt, Ulrich Matthes, Sophie Rois und Inka Friedrich auftraten und rund 17.000 Euro an Spendengeldern für die Aktion „Miete in Zeiten von Corona“ gesammelt werden konnten, haben die beiden jetzt eine weitere Benefiz-Aktion gestartet.

„Corona oder nicht Corona – Kinderzimmer kosten Miete“ heißt sie. Im Fokus: Künstlerinnen und Künstler, die in diesen Pandemie-Zeiten nicht ar­beiten können – und Kinder haben. „Die Situation vieler unserer freischaffenden Kollegen ist wirklich desaströs. Wir haben da einige verzweifelte und erschütternde Briefe bekommen“, sagt Trauttmansdorff.

Um Künstlerinnen und Künstlern, die zurzeit auf dem Trockenen sitzen, zu helfen, läuft jetzt diese neue Aktion.
Gefördert werden sollen nicht nur Schauspielerinnen und Schauspieler, sondern auch Varietékünstler, Clowns, Burlesque-Darstellerinnen, Bühnenarbeiter und andere. Bewerben können sich Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, wenn ihre Ersparnisse 15.000 Euro nicht übersteigen. Bis zu 1000 Euro können die Begünstigten erhalten. Bisher sind bereits 300 Anträge eingegangen.

Es wird noch mehr Geld benötigt

Eine erste Großspende kam vom Verein „Wirtschaft kann Kinder“. Der Vereinsvorsitzende und Bauunternehmer Christoph Gröner gab 100.000 Euro in den Spendentopf. Auch der Manager Rüdiger Grube beteiligt sich an der Aktion. Aber es wird noch viel mehr Geld benötigt.

Als Schirmherrn konnte die Initiative den TV- und Theaterschauspieler Max Simonischek gewinnen. „Ich bin voll von ,Kinderzimmer kosten Miete‘ überzeugt“, sagt der Vater zweier Kinder, der in Hamburg und Schleswig-Holstein aufgewachsen ist und auch schon bei den Salzburger Festspielen zu erleben war. Er will jetzt „auf die Pauke hauen“, um Spendengelder zu akquirieren. „Dem Norden“, sagt der Wahl-Berliner, „fühle ich mich immer noch sehr verbunden.“ In Hamburg soll er bald wieder auf der Bühne stehen: Am 18. April bei der „Freischütz“-Premiere der Staatsoper.