Hamburg. Sängerin Jessy Martens, Zauberer Jan Logemann und die Hamburger Kunsthalle haben drei originelle Kalender herausgebracht.
„Was tun, wenn alle Weihnachtskonzerte ausfallen?“ Das fragte sich die Hamburger Sängerin und Chorleiterin Jessy Martens vor einigen Wochen, als die gestiegenen Infektionszahlen mal wieder einen ordentlichen Strich durch ihre Planungen machten. Eigentlich hätte sie in der Hauptkirche St. Katharinen traditionell mit Gospel, Pop und „Eigenkompositionen mit Seele“ auftreten sollen. Um sich und ihre Mitmenschen (die ja auch nicht in Konzerte gehen können) trotzdem in festliche Stimmung zu bringen, entwickelten sie und Mareike Behrens spontan die Idee eines klingenden Adventskalenders.
„Da ist Musik drin!“ präsentiert 24 Weihnachtslieder, gesungen von Jessy Martens, begleitet von großartigen Musikern. „Mal besinnlich, mal rockig, mal klassisch, mal modern“, sagt Mareike Behrens, die für Organisation und Vermarktung verantwortlich ist. Selbstverständlich ist „Stille Nacht“ zu hören, ebenso „Es kommt ein Schiff geladen“. Auch amerikanisches Weihnachtsliedgut ist vertreten, etwa mit „Jingle Bells“, „White Christmas“ und „Winter Wonderland“. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein QR-Code, der zum aktuellen Video führt. Pro verkauftem Kalender wird ein Euro an die Kinder- und Jugendkantorei St. Petri und St. Katharinen gespendet.
Jedes Türchen wird durch einen Video-Link erweitert
Eine ähnliche Idee hatten der Zauberer Jan Logemann und seine Hamburger Kleinkünstler-Kollegen. Im Rahmen des Non-Profit-Projektes „Save the Art“ gestalteten die zurzeit verhinderten Comedians und Kabarettisten einen DIN A3 großen Wandkalender mit Bühnenatmosphäre, der jeden Tag ein kleines Kunststück für zu Hause und somit „eine wundersame Reise durch die Weihnachtszeit“ bietet. Jedes Türchen wird durch einen Video-Link erweitert, der zu einer Darbietung führt.
Mit von der Partie sind die Hannoveraner Desimo und Matthias Brodowy, der „Vertreter für gehobenen Blödsinn“, Helge Thun, Denis Behr, Werner Momsen und viele andere. „Es wird gelacht, gestaunt, gebastelt, gelauscht, geträumt und natürlich viel gezaubert“, verspricht Jan Logemann. Wer einen sogenannten Artventskalender bis zum 24. November bestellt, bekommt ihn bis zum 30. November garantiert nach Hause geliefert. Außerdem unterstützt man mit dem Öffnen jedes Türchens die Künstler mit jeweils einem Euro und hilft damit der Kleinkunst, weiter zu existieren.
Erlöse aus Kalenderverkäufen kommen der Förderstiftung Hamburger Kunsthalle zugute
Alle Jahre wieder: Ganz klassisch und wunderschön gestaltet ist der Adventskalender der Hamburger Kunsthalle. Dieses Mal ziert ein Landschaftsgemälde des Malers Jakob Philipp Hackert den Titel: „Die Wasserfälle von Tivoli“ von 1785. Dahinter verstecken sich besondere Kunstwerke aus der Sammlung des Museums im Miniaturformat mit nebenstehender kurzer Beschreibung. „Sehen und lernen statt naschen“, lautet das Motto. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von der Malerei bis zum Objekt verschönern die Bildchen jeden Tag im Advent und verbinden auf diese Weise „Gemeinsinn mit Freude an einer lieb gewonnenen Tradition“, sagt Initiatorin Gesa-Thorid Huget.
Zu sehen sind die für die Kunsthalle wichtigen Künstler Philipp Otto Runge, Max Liebermann und Max Beckmann (mit einer Skulptur aus der aktuellen Ausstellung „weiblich-männlich“). Willem Claesz. Hedas „Prunkstillleben“ ist ebenso dabei wie die Jutesack-Installation von Jannis Kounellis. Auch die Hamburger Malerin Anita Rée ist mit einem wichtigen Werk vertreten. Und die ein oder andere Neuentdeckung gibt es hier gewiss auch für langjährige Kunsthallen-Fans zu machen.
Schön und gut: Die Erlöse aus den Kalenderverkäufen kommen der Förderstiftung Hamburger Kunsthalle zugute.
„Hamburger Kunsthalle Adventskalender“ Preis: 18,50 Euro, zu erwerben in den Buchhandlungen Felix Jud, Matthias J. Marissal, Heymann und bei Torquato „Save the Artventskalender“ 29,90 Euro, zu bestellen unter www.savetheart.de „Da ist Musik drin!“ 29,90 Euro zzgl. Versandkosten unter info.jessy-martens@gmx.de