Hamburg. Corona-Pandemie: Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda kündigte im Rathaus eine weitere Unterstützung an.

Als nächste Maßnahme gegen die katastrophalen Auswirkungen der Corona-Pandemie hat Kultursenator Carsten Brosda am Dienstag im Rathaus eine weitere, einmalige „Neustartprämie“ für Künstlerinnen, Künstler und Kreative angekündigt. Der Betrag in Höhe von 2000 Euro ist Teil des „Konjunktur- und Wachstumsprogramms 2020“. Es handle sich um eine Pauschalhilfe, deren Verwendung auch zur Deckung des Lebensunterhalts möglich sei, so Brosda.

Die Beantragung dieses „Stipendiums“ stehe auch jenen Betroffenen offen, die bereits bei der ersten Hilfsrunde eine Zahlung erhalten haben. Antragsberechtigt sein sollen Mitglieder in der Künstlersozialkasse (KSK) und jene, die inhaltlich die KSK-Kriterien für künstlerische Tätigkeit erfüllen. Es wird im Juli ein Online-Antragsverfahren geben, die Frist endet spätestens am 31. August. Finanzsenator Andreas Dressel sagte, er rechne mit rund 8000 Anträgen.

Kultursenator betonte die Schwerpunktsetzung bei digitalen Angeboten

Brosda zu den bisherigen und den zukünftigen Unterstützungen: „Wir finanzieren nicht den reduzierten Winterschlaf, sondern das Wiedereinsteigen. Wir wollen fördern, dass etwas passiert und nicht kompensieren, dass nichts passieren darf.“ Er erwähnte auch, dass man als Ergänzung zu den Überlegungen des Bundes „gezielte Maßnahmen für das Ökosystem Musikwirtschaft“ entwickle.

Dazu passte bei der Landespressekonferenz eine These des Finanzsenators: „Hilfsmaßnahmen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen.“ Bislang gingen 15 Prozent der Corona-Soforthilfen in den Sektor „Kunst, Unterhaltung und Erholung“. Bei den Kultur-Förderkrediten sei „noch Luft nach oben“, meinte Dressel, angesichts von sechs bewilligten Anträgen (ausgezahltes Volumen: 490.000 Euro). Bei der Anschub­finanzierung neuer, pandemiegerechter Kulturprojekte betonte der Kultursenator die Schwerpunktsetzung bei digitalen Angeboten und mahnte, dabei tunlichst auch an Monetarisierung der Inhalte zu denken, um nicht Fehler der Medienbranche zu wieder­holen.

Suche nach geeigneten Open-Air-Flächen

Auf Live-Aktivitäten vor Live-Publikum angesprochen, sagte Brosda, man suche geeignete Open-Air-Flächen. Außerdem gäbe es Überlegungen von Theatern, auf ihren Vorplätzen zu spielen, auch die Freiflächen der Messe böten sich an. Seiner Meinung nach seien die Kultur-Institutionen im Hinblick auf Live-Angebote in den nächsten Wochen ausreichend aktiv. Brosdas Kommentar zu den Lockerungen in NRW, wo jetzt bei Indoor-Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen der Sicherheitsabstand von Rückverfolgbarkeit abgelöst wird: „NRW hat alle anderen überrascht.“ Er habe Sorge, dass das nur solange wie eine gute Idee wirkt, bis etwas passiert. Zur Notlage der Clubs berichtete Brosda, es liefen Gespräche über Liquiditätshilfen.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden