Hamburg. Mehr als 20 Häuser öffnen nach der Zwangspause und präsentieren sehenswerte Ausstellungen. Was es zu entdecken gibt.

Endlich wieder Bilder sehen, die Aura von Originalen spüren, sich mit anderen Kunst- und Kulturbegeisterten austauschen (mit genügend Abstand, versteht sich): Mehr als 20 private und staatlich getragene Hamburger Museen haben heute nach etwa siebenwöchiger Zwangspause ihre Türen wieder fürs Publikum geöffnet. Die Häuser präsentieren sehenswerte Ausstellungen, die zum Teil verlängert wurden wie etwa „David Hockney“ im Bucerius Kunst Forum oder „Goya, Fragonard, Tiepolo“ in der Hamburger Kunsthalle. Viele brandaktuelle Schauen wurden gerade installiert, darunter „Gute Aussichten. Junge deutsche Fotografie“ in den Deichtorhallen, „Kosmos Ost“ im Ernst Barlach Haus oder „Johannes Holst. Maler der See“ im Internationalen Maritimen Museum Hamburg (IMMH).

Für den Museumsbesuch gelten die gängigen Vorschriften der Gesundheitsbehörde. Das heißt vor allem: Auf den Abstand von 1,5 Metern zwischen den Besuchern und die neue Wegeführung in den Museen zu achten sowie die Hygienevorschriften einzuhalten. Die Museen sind verpflichtet, lediglich einen Besucher pro 20 Quadratmeter Fläche zu erlauben. Es wird also genügend Platz geben, um die Kunstwerke in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Dafür kann es beim Einlass zu Wartezeiten kommen. Eine Maskenpflicht besteht nicht, das Tragen eines Nase-Mund-Schutzes wird den Besucherinnen und Besuchern freigestellt; manche wie das Bucerius Kunst Forum empfehlen es. Im Folgenden geben wir eine Übersicht, welche Ausstellungen und Highlights jetzt in den Museen auf die Besucher warten.

Natürlich gibt es weiterhin ein großes digitales Angebot, etwa die Museumsfilme des Hamburger Abendblatts (www.abendblatt.de/museen) und die Online-Angebote der Häuser. Unbedingt hörenswert: der neue Kunst-Podcast von Abendblatt und Kunsthalle, zu finden unter www.abendblatt.de/podcasts.

Bucerius Kunst Forum

Die Ausstellung „David Hockney. Die ­Tate zu Gast“ wurde bis zum 13. September verlängert. Mit dem BKF Audio Guide für das eigene Smartphone erfährt man spannende Details über die Werke des great Britain.

Bucerius Kunst Forum: Alter Wall 12, täglich 11.00–18.00, Do bis 21 Uhr, www.buceriuskunstforum.de

Hamburger Kunsthalle

Gleich drei Ausstellungen sind zu bestaunen: „Goya, Fragonard, Tiepolo. Die Freiheit der Malerei“ (bis 31.5.), „Trauern. Von Verlust und Veränderung“ (bis 2.8.) sowie „Unfinished Stories. Geschichten aus der Sammlung“ (bis 29.8.). Und natürlich das Highlight des Museums: der „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich.

Hamburger Kunsthalle: Glockengießerwall 5, Di-So 10.00–18.00, Do bis 21 Uhr, www.hamburger-kunsthalle.de

Deichtorhallen

Mehr als 50 junge Maler aus Deutschland präsentieren sich bei der „Jetzt!“-Ausstellung; ergänzt wird sie durch die „Quadro“-Schau (beide bis 9.8.) und die frisch aufgebauten Foto-Ausstellungen „Gute Aussichten“ und „Recommended – Olympus Fellowship“ (bis 30.8.). Gas­tro-Tipp: „Der erdbeerfressende Drache“ bietet Kulinarisches to go im Café Komood in der Marktstraße 102.

Deichtorhallen: Deichtorstraße 1-2, Di–So 11.00– 18.00, jeden 1. Do im Monat bis 21.00, www.deichtorhallen.de

Sammlung Falckenberg

Schon die Architektur dieses monumentalen Ausstellungshauses in Harburg lohnt den Besuch. Ein Muss ebenso: „Installationen aus 25 Jahren Sammlung Falckenberg“ (bis 30.8.).

Sammlung Falckenberg in den Phönix Fabrik­hallen: Wilstorfer Straße 71 Tor 2, So 12.00–17.00 (ohne Anmeldung), www.sammlung-falckenberg.de

Ernst Barlach Museum Wedel

Zum 100. Geburtstag des berühmten Modefotografen zeigt das Museum ab Sonntag großformatige Fotografien von Helmut Newton. Sie stammen aus dem Sumo-Buch, dem „größten, schwersten und teuersten Buch des 20. Jahrhunderts“. Auf dem Rückweg zur Bahn kann man am Mühlenteich wunderbar die Eindrücke wirken lassen.

Ernst Barlach Museum: Mühlenstraße 1, 22880 Wedel, täglich 11.00–18.00, www.ernst-barlach.de

Bürgermeister: Corona-Lockerungen für Hamburg

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    Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt

    Das MARKK verlängert die Sonderausstellung „Im Schatten von Venus. Lisa Reihana & Kunst aus dem Pazifik“ bis zum 4. Oktober. Es geht darin um die Begegnungsgeschichte von Europäern mit pazifischen Inselgesellschaften. Neu ist die Ausstellung „Die Macht der Schrift“, über die Manuskriptkultur der Toba-Batak in Nord-Sumatra. Führungen und begleitende Veranstaltungen wird es bis zum 30. Juni nicht geben.

    MARKK: Rothenbaumchaussee 64, Di-So 10.00–18.00, Do bis 21.00, Mo geschlossen; markk-hamburg.de

    Altonaer Museum

    Lokalpatrioten und Fotografiefreunde werden die Ausstellung „Fisch. Gemüse. Wertpapiere“ mögen, die Hamburger Aufnahmen von 1930 bis 1933 zeigen. Auch der Dichter Peter Rühmkorf wird in einer Schau beleuchtet. Die Dauerausstellung widmet sich der historischen Schifffahrt. Alles natürlich indoor,Hygienemaßnahmen sind also dringend zu beachten. Achtung: Die Kinderausstellung „geboren&willkommen“ bleibt vorerst geschlossen.

    Altonaer Museum: Museumsstraße 23, Mo und Mi–Fr 10.00–17.00 Uhr, Sa/So 10.00–18.00, Di geschlossen; www.shmh.de/altonaer-museum

    Internationales Maritimes Museum

    Wo sich sonst oft Touristen aus aller Welt tummeln, können nun Norddeutsche vor Anker gehen: Das private Internationale Maritime Museum im Kaispeicher B zeigt in einer Sonderausstellung Gemälde des Hamburger Künstlers Johannes Holst, auch „Genie von Altenwerder“ genannt. Sie sind bis zum 19. Juli auf Deck 1 zu sehen. Führungen, Vorträge und Fahrten mit dem Schiffs-Simulator finden aus Schutzgründen bis 31. Mai vorerst nicht statt.

    Internationales Maritimes Museum/Kaispeicher B: Koreastraße 1, täglich 10.00–18.00, www.imm-hamburg.de

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    Jenisch-Haus

    Auch das Jenisch-Haus verzichtet wegen der Kontaktbeschränkungen zunächst auf begleitende Angebote, zunächst bis zum 30. Juni. Im früheren Landsitz des Hamburger Senators Martin Johan von Jenisch ist indes bis zum 18. Januar 2021 dessen umfangreiche Sammlung „Der Traum vom Süden“ mit mehr als 100 Gemälden, Grafiken und Skulpturen zu sehen, die er einst in Berlin, Düsseldorf, München und Italien erwarb.

    Jenisch Haus: Baron-Voght-Straße 50, täglich 11.00–18.00, nur Di geschlossen; shmh.de/de/jenisch-haus

    Kunsthaus Hamburg

    Das Kunsthaus Hamburg, Zentrum für zeitgenössische Kunst, hat seine seit 24. März von Anna Nowak fertig kuratierte Ausstellung „Ah Humanity!“ bis zum 21. Juni verlängert. Die erste institutionelle Einzelausstellung der Filmemacher Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor in Deutschland ist ein Mix aus bildender Kunst und Anthropologie, ein visuelles Experiment, angereichert mit Sound-Design. Ungeahnt aktuell: Im Film „Virus“ von 1980 sind Menschen mit Masken zu sehen.

    Kunsthaus Hamburg: Klosterwall 15, Di–So jew. 11.00–18.00; www.kunsthaushamburg.de

    Kunstverein

    Zeitgenössisches und Unkonventionelles, das sind die Markenzeichen dieses Hauses, das Teil der Museumsmeile ist. Momentan sind drei Ausstellungen zu sehen: ein Rückblick auf die Geschichte des Kunstvereins, Skulpturen von Matheus Rocha Pitta sowie Arbeiten der drei aktuellen Gewinner des ars viva-Preises. Alle drei Schauen werden nun um einige Tage bis zum 31. Mai verlängert.

    Museum für Hamburgische Geschichte

    Neben der Dauerausstellung ist bis zum 25. Mai „Tattoo-Legenden. Christian Warlich auf St. Pauli“ zu sehen. Bis zu seinem Tod 1964 galt Warlich als „König der Tätowierer“ und ist den Leuten mehr als ein halbes Jahrhundert lang unter die Haut gegangen, war außerdem Gastronom auf dem Kiez. Am 15. Mai beginnt dann „Reflect – wie blicken junge Desi­gnerinnen und Designer auf historische Textilien?“

    Museum für Hamburgische Geschichte: Holstenwall 24, Mo 10.00–17.00, Di geschlossen, Mi–Fr 10.00–17.00, Sa, So 10.00–18.00; www.shmh.de

    Museum der Arbeit

    Bis zum 12. Juli läuft noch „Die Nacht. Alles außer Schlaf“. Es geht um unser Verhalten und unsere Kommunikation in der „anderen Hälfte des Tages“. Ausgestellt sind rund 350 Objekte aus Mythologie, Astronomie, Kunst, Popkultur, Technikgeschichte und Phänomene der Gegenwart.

    Museum der Arbeit: Wiesendamm 3, Mo 10.00– 21.00, Di geschlossen, Mi–Fr 10.00–17.00, Sa/So 10.00–18.00; www.shmh.de

    Museum für Kunst und Gewerbe

    Momentan, so ganz ohne konkrete Aussicht auf neue Veranstaltungen, wirkt die aktuelle Ausstellung „Das Plakat. 200 Jahre Kunst und Geschichte“ ganz anders. Sie zeigt, dass Konzert-Plakate und Reise-Werbung schon in den vergangenen Jahrzehnten Versprechungen auf Schönes und anderes als das Hier und Jetzt waren und sein sollten.

    Museum für Kunst und Gewerbe: Steintorplatz, Di–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00, montags geschlossen; www.mkg-hamburg.de

    Hafenmuseum

    Wegen der großen Außenanlagen ist eine Verteilung der Besucher hier besonders gut möglich. Zu den aktuellen Highlights gehören ein zwölf Meter hoher und 60 Tonnen schwerer Container-Stapler vom Burchardkai, eine Schiffssteueranlage für Kinder und das ca. 2,5 Meter lange Originalmodell der Fünfmastbark „RC Rickmers“ aus dem Jahr 1906.

    Hafenmuseum: Australiastraße 50A, Mo und Mi–Fr 10.00–17.00, Sa/So und Feiertage 10.00–18.00, Di geschlossen; shmh.de/de/hafenmuseum-hamburg

    Freie Akademie der Künste

    Die Ausstellung „VEST oder Der Himmel ist meine Hose“ mit Arbeiten von Reinhold Engberding ist wieder geöffnet. Zu sehen sind unter anderem fünf große Rauminstallationen, Zeichnungen und Objekte. Engberding arbeitet mit nah am Körper getragenen Kleidungsstücken, die er auseinandernimmt und neu kombiniert.

    Freie Akademie der Künste: Klosterwall 23, Di–So 10.00–17.00, Infos im Internet: www.akademie-der-kuenste.de

    Archäologisches Museum/ Stadtmuseum Harburg

    Archäologie zum Anfassen, das ist das Motto. Ein Beispiel ist der bis zur Decke reichende „Gletscher“ aus 25.000 Eiswürfelbereitern – so wird Urgeschichte plastisch dargestellt. Spezieller und heutiger geht es in der aktuellen und bis August verlängerten Sonderschau „Archäologie des Alltags“ zu. Sie widmet sich unseren technischen Begleitern zwischen Walkman und iPod. Gibt viel zu sehen – auf mehreren Ebenen.

    Archäologisches Museum/Stadtmuseum Harburg: Harburger Rathaus­platz 5, Di–So 10.00–17.00; www.amh.de

    Auswanderermuseum Ballinstadt

    Neudeutsch gesprochen geht es um Mi­grationsströme: ums Auswandern also. Vor allem nach Amerika, wo viele einst eine neue Heimat fanden. Viel Geschichtsstoff, modern vermittelt mit großen und kleinen Exponaten, Schautafeln, Fotos, Audio- und Videoangeboten in insgesamt drei Gebäuden.

    Auswanderermuseum: Veddeler Bogen 2, Mi–So 10.00–16.30; Informationen im Internet: www.ballinstadt.de

    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden