Hamburg. Der beliebte Chorleiter starb im Alter von 94 Jahren. Mit Hellmut Wormsbächer verliert Hamburgs Chorszene eine Galionsfigur.
Die Hamburger Chorszene, sie wäre ohne Hellmut Wormsbächer heute eine andere. Unzertrennbar ist sein Name mit den musikalischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte verbunden.
Am 24. September 1925 in Garstedt geboren, wuchs Wormsbächer in einem ausgesprochen musikalischen Haushalt auf: Der Vater war ein gefragter Oratoriensänger. Er selbst absolvierte an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater ein Kapellmeisterstudium und gründete 1946 den Bergedorfer Kammerchor. 1947 übernahm er den Volkschor Bergedorf (heute Brahms-Chor Bergedorf), 1950 außerdem den Volkschor Altona (heute Hamburger Oratorienchor Altona) und den Volkschor Barmbeck (heute Hamburger Oratorienchor Barmbek). Seitdem konzertieren diese drei Chöre zusammen, seit 1974 unter dem Namen Hamburger Oratorienchor auch immer wieder in der Musikhalle/Laeiszhalle. 1969 rief Hellmut Wormsbächer darüber hinaus den Bergedorfer Kinder- und Jugendchor ins Leben.
Er trat mit seinen Sängerinnen und Sängern gemeinsam mit James Last auf, reiste für Gastdirigate nach Tokio und lenkte bis 1995 die Geschicke seiner Chöre. In Anerkennung seiner Lebensleistung wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, erhielt die Johannes-Brahms-Medaille der Freien und Hansestadt Hamburg, die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille sowie den Händel-Ring des Verbandes Deutscher Konzertchöre.
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Hellmut Wormsbächer am 14. April im Alter von 94 Jahren gestorben. „Die vier Chöre trauern um den inspirierenden Chorleiter, fantasievollen Komponisten, leidenschaftlichen Lehrer und stets humorvollen, bescheidenen und warmherzigen Menschen, als der er uns in Erinnerung bleiben wird“, heißt es in einer Pressemitteilung.