Hamburg. Die Hamburger Museen sind wegen der Corona-Krise geschlossen. Mit uns können Sie dennoch hinein – online.


Der zweite Teil unserer digitalen Bilderreise durch die Hamburger Museen dreht sich um die spektakuläre David-Hockney-Ausstellung im Bucerius Kunst Forum. Die Schau über einen der bedeutendsten britischen Maler der Gegenwart wurde am 1. Februar eröffnet und läuft bis zum 10. Mai – eigentlich. Eine Verlängerung wie in anderen Häusern wird nicht möglich sein, da die vielen Leihgaben an die Tate in London zurückgegeben werden müssen.

Das ist umso bedauerlicher, sind hier doch erstmals in Deutschland Hauptwerke wie „The First Marriage“, „Mr and Mrs Clark and Percy“ und „My Parents“ zu sehen. Auch überraschende Werke aus dem Atelier des exzentrischen Malers warten, etwa „Views of Hotel Well“, eine umwerfende innere Landschaft aus den 1980er-Jahren. Und natürlich ebenfalls vertreten: die signifikanten Frühwerke aus Los Angeles, die sein großes Interesse an nackten Männern wie auch an Architektur bezeugen.

„Hollywood Garden“ ist eins der Lieblingsbilder von Kathrin Baumstark, der künstlerischen Leiterin des Bucerius Kunst Forums. „Es ist eins der wenigen Bilder, die nicht aus London kommen, sondern von unseren lieben Nachbarn aus der Kunsthalle. Das Museum diente 1971 als Drehort für eine Bank in dem Hollywood-Film ,Der Millionenraub‘ mit Goldie Hawn und Warren Beatty“, erzählt Kathrin Baumstark.

Auch ein Hockney macht mal einen Fehler

„Als Dank schenkten die Produzenten der Kunsthalle das Gemälde. Seitdem ist ‚Hollywood Garden‘ in Hamburger Besitz.“ Und noch etwas ist besonders an diesem artifiziellen Naturbildnis: „Ich nenne es mein Suchbild, denn hier hat sich ein Fehler eingeschlichen: Bei einer Palme entfernte David Hockney ein Blatt, nahm es aber nicht von ihrem Schatten weg.“

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Ihr zweiter Favorit stammt aus einer noch früheren Schaffensperiode: In den 1960er-Jahren reiste der Maler nach Deutschland; er war fasziniert von den „Berlin Stories“ des Autors Christopher Isherwood. Hockney landete zunächst in München und traf dort auf etwas stämmige, aber sehr freundliche Bayern. Als stereotypen Gegensatz zeichnete er den reservierten Berliner dazu, so entstand „The Berliner and the Bavarian“.

Die Museumsfilme können unter www.abendblatt.de/museum abgerufen werden.