Hamburg. Das erste Exemplar erhält die Polizei. Das Hamburger Abendblatt druckt Auszüge in der Wochenend-Ausgabe.
„Unglaublich, was so ein Körper alles abkann!“ Mit diesen Worten endet eines der bewegendsten Kapitel der heute erscheinenden Autobiografie des Hamburger Schauspielers Jan Fedder. Der am 30. Dezember 2019 verstorbene Künstler beschreibt sehr eindringlich seine Krankheit – und schonungslos die Behandlung. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete Fedder gemeinsam mit dem Autoren Tim Pröse an seiner Autobiografie „Jan Fedder – Unsterblich“. Das Hamburger Abendblatt wird in der Wochenend-Ausgabe Auszüge abdrucken und einen Einblick in das Buch und Jan Fedders Leben geben.
Das erste Exemplar des Buches übergab Marion Fedder übrigens an Hamburgs Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer. „Das hätte Jan sich sehr gewünscht“, sagt Marion Fedder. „Die Einladung im Polizeipräsidium war auch für mich eine Premiere. Endlich konnte ich mich direkt bei den sechs Sargträgern der Polizei bedanken, die sich alle freiwillig gemeldet haben. Ein tolles Treffen mit sehr viel Herzlichkeit. Danke!“
Buch enthält viele Originaltöne von Jan Fedder
„Jan Fedder – Unsterblich“ enthält viele Originaltöne von Fedder, der mit Rollen wie dem Polizist Dirk Matthies im „Großstadtrevier“, mit dem Bauern Kurt Brakelmann in „Neues aus Büttenwarder oder in Verfilmungen von Romanen von Siegfried Lenz berühmt wurde. In einem großen Bildteil gibt es außerdem bislang unveröffentlichte Fotos aus dem Leben des Schauspielers. Jan Fedder gibt im Buch in kurzen Kapiteln viele spannende Einblicke über sein Leben und die Dinge, die ihm darin besonders wichtig waren:
Trauerfeier für Jan Fedder – Bilder des Abschieds:
Trauerfeier für Jan Fedder – Bilder des Abschieds
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Über seine Mutter: „Viel Liebe habe ich nicht gekriegt von ihr“, schreibt Jan Fedder über seine Mutter Gisela, die zusammen mit seinem Vater eine Kneipe am Hafen führte. Als er nach einem Jahr das erste Mal wieder zurück nach Hause kam, habe seine Mutter nur gesagt: „Sag mal, willst du nicht mal wieder zum Friseur gehen?“ – „Das war ihr erster Satz nach einem Jahr. So kalt war sie“, schreibt Fedder. Aufschlussreich auch das Kapitel über Alkohol: „Das Saufen hat meinen Körper natürlich geschwächt. Mittlerweile erlebe ich auch wegen ihm einen langsamen Abschied auf Raten.“
Ehrlich, mutig und direkt
Fedder über seine Frau Marion: „Ich bewundere meine Süße über alles. Die macht das jetzt 22 Jahre mit mir mit. Mit allen Exzessen.“ Auch über sich selbst schreibt er: „Ich hab vom lieben Gott sehr viele Gaben abbekommen: Menschlichkeit, großes Herz, Sammelleidenschaft für alte und völlig unsinnige Sachen. (...) Ich trinke zu viel und habe zu exzessiv gelebt.“
Auch über sich selbst schreibt er etwas: „Ich hab vom lieben Gott sehr viele Gaben abbekommen: Menschlichkeit, großes Herz, Sammelleidenschaft für alte und völlig unsinnige Sachen. Da hat der liebe Gott einen ausgekotzt, den es so nicht noch mal gibt.“
Tim Pröse begleitete den Künstler während seines letzten Lebensjahres und schrieb die von ihm autorisierte Biografie. Fedder las das vollendete Manuskript kurz vor seinem Tod und sagte: „Es ist nach meinem Geschmack: ehrlich, mutig und direkt.“
Tim Pröse: „Jan Fedder – Unsterblich“, Heyne Verlag, 256 Seiten, 22 Euro, erhältlich im Buchhandel und beim Abendblatt unter abendblatt.de/shop oder telefonisch 040/33 36 69 99
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