Hamburg. Landgericht Hamburg geht gegen Schwarzmarkt-Geschäfte vor. Plattform Viagogo steht bereits seit Jahren in der Kritik.
Die im Dezember 2018 vom Landgericht Hamburg verhängte einstweilige Verfügung gegen die Online-Ticketbörse Viagogo, den Weiterverkauf von Tickets für die Ed-Sheeran-Konzerte 2019 in Deutschland einzustellen, wurde jetzt rechtskräftig bestätigt. Zudem wurde nach Verstößen gegen die Verbote aus der einstweiligen Verfügung ein Ordnungsgeld in Höhe von 10.000 Euro festgesetzt.
Konsequentes Vorgehen gegen Schwarzmarkt
„Wir freuen uns über diese wichtige Bestätigung unseres konsequenten Vorgehens gegen den Schwarzmarkt durch das Landgericht Hamburg. Der Aufwand, den wir durch die Personalisierung der Tickets und entsprechende Gestaltung unserer AGB betrieben haben und die notwendigen Einschränkungen, die wir den Fans zugemutet haben, haben sich offensichtlich gelohnt", teilte Folkert Koopmans, Geschäftsführer des Konzertveranstalters FKP Scorpio mit: "Wir sind daher auch in Zukunft bereit, auf dieser Grundlage alle nötigen weiteren Schritte zur Unterbindung des Schwarzmarkthandels und des Ticketpreiswuchers zu unternehmen.“
Punkband Die Ärzte ging gegen Viagogo vor
Viagogo steht seit Jahren in der Kritik, weil auf diesem Portal überteuerte – und auch gefälschte und personalisierte – Karten für begehrte Konzerte, Fußballspiele und andere Veranstaltungen angeboten werden. Zuletzt ging die Berliner Punkband Die Ärzte gerichtlich gegen Viagogo vor und erwirkte im Februar ebenfalls eine einstweilige Verfügung unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro.
Viagogo reagierte laut "Rolling Stone" enttäuscht auf die Gerichtsentscheidung. In einen Statement beschrieb sich das Portal als "notwendig, um sicherzustellen, dass die Verbraucher sich nicht an den Schwarzmarkt oder unseriöse Händler wenden müssen, die nicht dasselbe Lieferversprechen, denselben Kundendienst und dieselbe Ticket-Garantie bieten", sowie als Vorkämpfer gegen den Schwarzmarkt.