Chicago/Hamburg. Nach R. Kellys Haftentlassung gegen Kaution werden keine Tickets für das Konzert in der Sporthalle verkauft. Kommt jetzt das Aus?
Das Hamburger Konzert von US-R’n’B-Superstar R. Kelly am 14. April in der Sporthalle steht endgültig vor dem Aus: Am Dienstag stoppte der Ticketanbieter Eventim den Vorverkauf für den Auftritt. Das erste Konzert der Deutschland-Tour am 12. April, das bereits von Ludwigsburg erst nach Sindelfingen und zuletzt nach Neu-Ulm verlegt wurde, ist abgesagt worden.
R. Kelly hatte sich am vergangenen Freitag in Chicago den Behörden gestellt, nachdem eine erneute Anklage – sexueller Missbrauch in zehn Fällen aus den Jahren 1998 bis 2010 – erhoben worden war. Nach einer Gerichtsanhörung und der Hinterlegung einer Kaution war der 52-Jährige am Montag aus dem Gefängnis entlassen worden.
240.000 unterschrieben die Petition gegen Kellys Deutschland-Konzerte
Seit Wochen sammelt die Online-Petition „#RKELLYSTUMMSCHALTEN - Sexualverbrechen keine Bühne geben“ auf change.org Unterschriften gegen Kellys Deutschland-Konzerte, bislang hat sie über 240.000 Zeichner gefunden. Das Bezirksamt Hamburg-Nord, öffentlicher Betreiber der Sporthalle, sah aber bisher keine rechtliche Handhabe, um den Vertrag mit dem in Süddeutschland ansässigen Tourveranstalter Bernard Events einseitig zu kündigen. Allerdings gebe es laut Bezirksamt intensive Gespräche mit dem Veranstalter, da mit Konzerten von R. Kelly im Ausland bis auf weiteres nicht zu rechnen sei.
Unklar ist noch, was bei einer Absage des Konzerts mit bereits gekauften Tickets geschehen wird. Die Betreiber der Halle in Ludwigsburg haben Kartenkäufern empfohlen, sich direkt an den Tourveranstalter Bernard Events zu wenden. Der ist bislang allerdings nicht durch öffentliche und transparente Kommunikation aufgefallen und hält sich bedeckt.