Hamburg. Der Vater von Karl-Theodor zu Guttenberg wurde streng abgeschirmt zu Grabe getragen. Warum Kent Nagano das Gedenken dirigiert.

Es war eine Beerdigung im engsten Kreis: Familie, Freunde, Weggefährten und Politiker haben am Sonnabend Abschied von Enoch zu Guttenberg genommen. Der Dirigent und Vater des früheren Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war am 15. Juni in München im Alter von 71 Jahren gestorben.

Im Schlosshof des Familienstammsitzes im Dorf Guttenberg (Landkreis Kulmbach/Oberfranken) wurde ein auf Latein gehaltenes Requiem mit mehreren Hundert Gästen gehalten, ehe zu Guttenberg im engsten Kreis in der Familiengruft beigesetzt wurde.

Bei der Trauerfeier waren unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) sowie Franz Herzog von Bayern. Der Ort war streng abgeschirmt, nur geladene Gäste hatten Zutritt.

Enoch zu Guttenberg machte sich international einen Namen als Dirigent vor allem geistlicher Werke. Außerdem engagierte er sich stark für den Umweltschutz.

Kent Nagano dirigiert Gedenkkonzert

Am 24. September soll es nach Angaben eines Sprechers der Familie im Herkulessaal der Münchner Residenz ein Gedächtniskonzert der Chorgemeinschaft Neubeuern und des Orchesters der Klangverwaltung unter Leitung des Hamburger Star-Dirigenten Kent Nagano geben. Nagano war zuvor lange Jahre unter anderem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, ehe er nach Hamburg an die Staatsoper wechselte und auch für die Philharmoniker verantwortlich ist.

Guttenberg sollte wenige Tage vor seinem Tod in der ausverkauften Elbphilharmonie die Hamburger Philharmoniker mit einem Programm von Bach und Beethoven dirigieren. Er sagte kurzfristig ab, Dirigent Markus Poschner sprang ein.