Hamburg. Nach Protesten von Besuchern lenkt die Staatsoper ein

    Vor einigen Wochen verkündete die Staatsoper Hamburg, die bisher geltende Vorverkaufsregel abzuschaffen, nach der etwa 200 preisgünstige Karten im 3. und 4. Rang erst 28 Tage vor der jeweiligen Aufführung verkauft werden. Daraufhin hagelte es in den sozialen Netzwerken Proteste. Stammbesucher beschwerten sich darüber, dass sie nun schon zu Beginn der Saison festlegen müssten, wann sie in die Oper gehen wollen. Die finanzielle Belastung sei zudem für viele nicht tragbar, die bislang ihre Käufe über das ganze Jahr verteilt hatten. Auch die Staatsopernentscheidung, Hör- und Stehplätze nur noch anzubieten, sofern eine Vorstellung restlos ausverkauft ist, sorgte für erheblichen Unmut.

    Bei einem Treffen zwischen dem geschäftsführenden Direktor Ralf Klöter und Opernbesuchern wurden inzwischen die Positionen ausgetauscht. Auf Abendblatt-Anfrage erklärte Klöter: „Es ist überhaupt nicht in unserem Interesse, unser Stammpublikum zu verärgern. Aber wir müssen natürlich auch darauf achten, dass wir die Entwicklungen im Online-Vorverkauf nicht verschlafen und sind allen Besucherinnen und Besuchern gegenüber verpflichtet, korrekt über unser Angebot zu berichten.“ Wichtig sei, frühzeitigen Interessenten den Zugriff auf die preisgünstigen Karten nicht zunächst vorzuenthalten.

    Zugleich wolle man „auf keinen Fall, dass das Besucherinteresse aus finanziellen Gründen scheitern muss“. Man biete daher dem Stammpublikum eine Ratenzahlungsmöglichkeit an. Wer in Raten zahle, erhalte die Möglichkeit, gekaufte Karten bis zu 28 Tage vor der jeweiligen Vorstellung zu tauschen, sollte ein Termin doch einmal nicht passen. „Auch belassen wir für alle Vorstellungen die Steh- und Hörplätze im Vorverkauf“, so Klöter.