HAmburg.

Es gibt Konzerte, die spektakulär schiefgehen. Weil die Musiker nicht mit dem Saal zurechtkommen, nicht miteinander, mit den Werken oder ihren Instrumenten oder mit allem auf einmal. Dazu gehörte das LaeiszhallenKonzert der Hamburger Symphoniker mit den Pianisten Denis Kozhukhin und Elena Bashkirova und Domingo Hindoyan am Pult unter Garantie nicht.

Aber schon die ein wenig gleichgültigen Einsätze der Streicher und die merkwürdig verhuschten Holzbläser-Soli in der Ouvertüre von „Cosi fan tutte“ deuteten darauf hin, dass der Abend kein Selbstläufer werden würde. Und im d-Moll-Klavierkonzert mit Kozhukhin zeichnete sich dann ab, was die Ursache war: Es fehlte das Funkeln, nicht nur in diesem Stück. Gerade bei Mozart stecken das Leben und die Leidenschaft ja nicht so sehr in den Tönen als vielmehr dahinter; der Resonanzraum ist der Ort, an dem der Zauber entsteht. Diesmal hatte es der Zauber leider nicht bis in die Halle geschafft. Erst im langsamen Satz des Es-Dur-Doppelkonzerts mit Kozhukhin­ und Bashkirova begann die Musik für ein paar wundervolle Momente sachte zu schweben, bevor sie dann in der Prager Sinfonie wieder auf dem Boden aufsetzte. Woran es lag? Vielleicht am Wetter. Vielleicht war es auch keine gute Idee, das Programm so zu bauen, dass zwischen jedem Werk viertelstundenlang Flügel auf der Bühne herumgeschoben werden mussten. Manchmal ist Musik auch Arbeit und sonst nichts.

Es braucht solche Abende, damit es auch andere geben kann. Sicher wieder beim nächsten Mal.