Hamburg. Komödie Winterhude stellte Programm für die nächste Saison vor. Sechs große Premieren werden in der Spielzeit 2018/2019 gefeiert.

„Humor ist alterslos“, sagt Britta Duah. Die Leiterin der Komödie Winterhuder Fährhaus macht sich wenig Zukunftssorgen: „Vor 30 Jahren war unsere Kernzielgruppe im Alter von 60 plus, das ist auch heute noch so. Das heißt, es sind immer jüngere Zuschauer hinzugekommen. Auf dieser Kernzielgruppe liegt weiter unser Fokus.“

Duah, die vor einem Jahr von Jürgen Wölffer, dem Gründer und Gesellschafter der Komödie, als Nachfolgerin von Michael Lang als Theaterchefin eingesetzt wurde, bemüht sich in der Programmplanung um die „richtigen Zutaten“, wie sie sagt. „Wir versuchen, die Themen der Stücke etwas breiter zu fassen, immer wieder neue und bekannte Gesichter zu präsentieren.“ „Stars hautnah“ ist ein wichtiges Motto in ihrem Haus und so ist auch der Spielplan für die Saison 2018/19 ausgerichtet.

Die Auslastung lag bei 70 Prozent

170.00 Zuschauer besuchten in der Saison 2016/17 das Theater in Winterhude, was einer Auslastung von knapp 70 Prozent entspricht. Auch in der noch laufenden Saison wird diese Zahl wohl erreicht. Das zurzeit laufende Stück „Das Lächeln der Frauen“ mit Ralf Bauer entpuppt sich als besonderer Publikumsmagnet. Als nächste Premiere steht am 18. Mai die Wohngemeinschafts-Komödie „Wir sind die Neuen“ mit Winfried Glatzeder, Heinrich Schafmeister und Claudia Rieschel auf dem Spielplan.

Sechs große Premieren werden in der Spielzeit 2018/2019 in der Komödie gefeiert. Wie in Winterhude gewohnt, sind diese Komödien und Boulevardstücke mit bekannten Schauspielern besetzt, die man aus Film und Fernsehen kennt und von denen viele alte Bekannte im Haus an der Hudtwalcker­straße sind. Gleich drei von ihnen sind am 21. September dabei, wenn René Heinersdorff die Spielzeit mit dem von ihm geschriebenen Stück „Komplexe Väter“ eröffnet. Jochen Busse, Hugo Egon Balder und Heinersdorff spielen drei nicht mehr ganz so junge Männer, die auf unterschiedliche Weise nachzuholen versuchen, was sie früher bei ihren Töchtern versäumt haben.

Gleich zwei Kommissare

Gleich zwei „Tatort“-Kommissare sind in der nächsten Spielzeit zu erleben. Dominic Raacke, der bis 2014 den Berliner Hauptkommissar Till Ritter spielte, ist der Protagonist in dem Stück „Die Niere“ (Premiere 22. Februar). Raacke spielt einen Stararchitekten, der in Paris den „Diamond Tower“ bauen soll. Leider kommt ihm vor dem größten Triumph seiner Karriere eine Niereninsuffizienz seiner Frau in die Quere. Der Architekt könnte mit seiner Niere das Leben seiner Frau retten, doch er hat Angst vor dem Eingriff. Götz, ein gemeinsamer Freund des Paares, würde ebenfalls einspringen, doch dessen Frau Diana möchte vor dem Eingriff ein Wörtchen mitreden.

Oliver Mommsen ist immer noch als Bremer Ermittler Nils Stedefreund im Bremer „Tatort“ an der Seite von Sabine Postel aktiv. Am 11. Januar 2019 ist er in Winterhude zusammen mit Tanja Wedhorn in der Komödie „Die Tanzstunde“ dabei. Darin geht es um einen Professor, der für eine Preisverleihung dringend tanzen lernen muss, jedoch am Asperger-Syndrom leidet. Jeglicher Körperkontakt ist ihm zuwider. Keine gute Voraussetzung für eine Tanzstunde.

Zukunft des Kontraste ist ungewiss

Weitere Stücke auf dem zukünftigen Spielplan sind „Neun Tage frei“ (Premiere 16.11.), wobei noch nicht klar ist, ob Marek Erhardt die Hauptrolle spielen kann. Wenn er weiter als Kommissar in der „SOKO Hamburg“ ermitteln muss, schafft er das Theater-Engagement in der Komödie zeitlich nicht. Mit Horst Janson, Max Schautzer und Christian Wolff stehen drei rüstige Rentner und Fernsehstars von einst in „Kerle im Herbst“ (Premiere 26.4.19) auf der Bühne. Ray Cooneys Farce „Funny Money“ beschließt die kommende Spielzeit am 5. Juli 2019.

Ungeklärt ist weiter die Zukunft des Theaters Kontraste, der Studiobühne in der Komödie. „Mitte Mai gibt es ein Treffen mit Michael Lang und dem Kontraste-Vereinsvorstand, und dann werden wir entscheiden, wie es mit dem Theater Kontraste weitergeht“, so Duah. Hintergrund der Gespräche ist eine erhöhte Mietforderung von Gesellschafter Wölffer an die Studio-Bühne, die von der Hansestadt seit zwei Jahren institutionell mit 140.000 Euro jährlich gefördert wird. Die Komödie Winterhuder Fährhaus erhält dagegen keine Förderung durch die Stadt.