Hamburg. Geduldsprobe: Zunächst musste das Dschungelcamp ohne Krawall auskommen

Krawall, Geständnisse, bizarre Spiele, in denen Angstvolle zu Helden werden: Dafür wird das RTL-Dschungelcamp geliebt und gehasst. Doch so richtig wollen die Kandidaten diesmal nicht liefern: Die zwölfte Staffel war bisher eine Nullnummer. Das lag zum einen an Matthias Mangiapane. Der 34-Jährige („Hot oder Schrott“) schaffte es zweimal hintereinander nicht, auch nur einen einzigen Stern bei seinen Dschungelprüfungen zu erkämpfen. Jeder Stern bedeutet Nahrung fürs Team, jedes Versagen vorwurfsvoll knurrende Mägen. Doch schon nach dem ersten Tauchversuch im Minikrokodil-Becken brach er ab: „Ich kann nicht mehr“, schnaufte er.

Überhaupt die Männer. Statt sich die Wildnis Untertan zu machen, lümmeln sie träge auf den Pritschen oder lösen sich gleich ganz in Tränen auf. Zwei-Hit-Wunder Sydney Youngblood begann plötzlich zu weinen, als er über seine Frau sprach. „Ich hatte keine Chance, sie in den Arm zu nehmen. Ich fühle mich schlecht“, klagte er. Was nach einer Tragödie auf dem Sterbebett klang, bezieht sich nur auf den hastigen Aufbruch aus dem Luxushotel.

Das größte Dschungel-Problem ist, dass zunächst alles noch so friedlich verlief. Dabei setzt RTL dieses Jahr weniger auf die abgenutzten Ekelspiele als vielmehr auf Kandidaten-Zoff. Den wollte der Sender mit Neuerungen wie einem zusätzlichen Dschungeltelefon zum synchronen Ablästern anheizen. Die Rechnung ging noch nicht auf. Viele Zuschauer verlieren bereits die Geduld: Sahen den Auftakt noch 6,49 Millionen Menschen, waren es Sonntag nur noch 5,2 Millionen. Was tun? Ex-Kandidatin Micaela Schäfer rät bei „Focus Online“: „Wenn man schon nichts kann, zieht man sich aus.“

„Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“,
Dienstag, 22.00 Uhr, RTL