Hamburg. Udo Lindenberg über den Operettenhaus-Abschied – jetzt geht die Show auf Tour

Im Januar 2011 war Berlin-Premiere, seit Herbst 2016 lief „Hinterm Horizont“ im Operettenhaus Hamburg. Nach fast zweieinhalb Millionen Zuschauern ist nun, vorerst, Schluss. Kurze Nachfrage bei dem, dessen bühnenreifes Leben erzählt wird.

Hamburger Abendblatt: Am Sonntag läuft die letzte Vorstellung im Operettenhaus – wehmütig?

Udo Lindenberg: Ja, is ja ‘ne richtige Horizont-Familie geworden über die rund sieben Jahre. Ein weinendes, aber auch ein lachendes Auge. Wir schauen ja nach vorn und hinterm Horizont solls ja weitergehen. Wir möchten mit diesem fantastischen Stück Entertainment und jüngerer deutscher History auf Tournee gehen. Keine Panik, weiterrocken!!!

Wie viele Vorstellungen hast du gesehen?

Lindenberg: Gefühlte 1000, jedesmal wieder gern. „Hi Ho“ is ja auch ‘n Sucht-Stoff.

Die Reise geht also weiter? Das Hamburg-Finale ist nicht das Ende?

Lindenberg: Ich hab immer wieder gesehen, mit welchen Emotionen, mit welcher Neugierde und Begeisterung die Älteren und die Jüngeren auf diese East-West-Lovestory eingestiegen sind. Diese Zeit von der DDR-Diktatur zur demokratischen Freiheit noch mal nachzufühlen oder sich neue Inspirations zu holen, das ging so tief rein, das kann nie zu Ende sein. In Leipzig, Stuttgart und Dresden warten schon viele auf das Mädchen aus Ostberlin und den Panik-Rocker vom Kiez.

Fast zweieinhalb Millionen Zuschauer – ganz ehrlich, muss man sich da auch als Udo Lindenberg noch manchmal kneifen?

Lindenberg: Ja, vom vielen Kneifen hab ich auch schon reichlich blaue Flecke(n). Die ­sehen gut aus auf meiner weißen Nachtfalter-Haut. Wie blaue Sterne. Cheers.