Hamburg. Seit seiner Gründung 1992 zeigte das Festival rund 2800 internationale Produktionen

Das Filmfest Hamburg feiert in diesem Jahr vom 5. bis 14. Oktober zwar 25. Geburtstag – seine Geschichte aber geht weiter zurück: Bereits in den 50er-Jahren wurden die (damals noch viel bescheideneren) Hamburger Filmtage, Filmwochen und Kinotage von der hiesigen Filmwirtschaft ausgerichtet. In der „Hamburger Erklärung“ wenden sich schließlich im Jahr 1979 Filmemacher, darunter Hark Bohm, Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders, gegen die „Fremdbestimmung des deutschen Filmes durch Gremien, Anstalten und Interessengruppen“ und initiieren das Filmfest der Filmemacher. Im selben Jahr gründet sich das Hamburger Filmbüro e.V..

Unter der Leitung von Rosemarie Schatter findet das Hamburger Filmfest im Jahr 1992 zum ersten Mal statt. 1994 übernimmt der Filmproduzent Gerhard von Halem die Leitung, von 1995 bis 2002 etabliert es sich unter Josef Wutz. Von Beginn an war das Filmfest Hamburg ein Publikumsfestival: „Filmfest für alle – überall in Hamburg“ lautete das Motto der allerersten Ausgabe. Etwa 2800 nationale und internationale Filmproduktionen feierten hier seither ihre Weltpremieren, europäischen oder deutschen Erstaufführungen. Das Festival ist über die Jahre beständig gewachsen, die Besucherzahlen haben sich seit dem Start mehr als verzehnfacht. Seit 2003 ist Albert Wiederspiel Direktor des Filmfests, unter seiner Leitung wurde das Filmfest politischer – und endgültig zu einer festen Größe im Hamburger Festivalkalender. Seit Beginn seiner Amtszeit findet außerdem parallel das Michel-Kinderfilmfest statt.

Im Jubiläumsjahr 2017 vergibt das Filmfest, das sein Festivalzentrum im Zelt vor dem Abaton-Kino hat und traditionell im Cinemaxx Dammtor eröffnet wird, Preisgelder in Höhe von insgesamt 100.000 Euro. Neu ist der mit 10.000 Euro dotierte Sichtwechsel-Filmpreis, gestiftet vom Auswärtigen Amt. Ausgezeichnet werden sollen Kinomacher, die über nationale und kulturelle Grenzen hinweg Filme realisieren.

Den Douglas Sirk Preis, die höchste Auszeichnung des Festivals, erhält in diesem Jahr Wim Wenders, dessen neuer Film „Submergence“ am 13. Oktober auf dem Festival gezeigt wird. Die ­Laudatio wird Shirin Neshat halten. Ebenfalls verliehen werden auch der Hamburger Produzentenpreis für Europäische Kino-Koproduktionen der Kulturbehörde, der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehpro­duktionen, der Commerzbank-Publikumspreis, Der Politische Film der Friedrich Ebert-Stiftung sowie der Hamburger Kritikerpreis.

Programm& Infos: www.filmfesthamburg.de