Hamburg. Sommerfestival gastiert in der Turnhalle des MKG am Hauptbahnhof

Theater und Museum gehen vielerorts fruchtbare Verbindungen ein, und auch das Internationale Sommerfestival bespielt traditionell die Räume eines Hamburger Museums. Diesmal ist es die Turnhalle des Museums für Kunst und Gewerbe.

Die ungarische Choreografin Eszter Salamon zeigt in „Monument 0.4. Lores & Praxes (A Ritual Of Transformation)“ den dritten Teil ihrer „Monument“-Reihe über getanzte Rituale beim Festival. Im leeren Saal begegnen dem Besucher zehn Tänzerinnen und Tänzer aus insgesamt neun Ländern von Costa Rica bis Südafrika. Salamon geht es um die Konfrontation der Tänzer und der ­Zuschauer mit unterschiedlichen Weltgegenden und Kulturen, einige davon ehemals kolonisiert.

Eben noch lehnen die Akteure an der Wand oder sitzen regungslos in der Ecke, dann reißen sie Münder und Augen auf, bewegen sich mit ästhetischen Verrenkungen in Zeitlupe in den Raum hinein. Später üben sie rasante Kampfkunstposen aus, verändern ständig Ort und Gesten. Was sie zeigen, sind Fragmente regionaler Kriegs- und Widerstandstänze aus Asien, Afrika, Südamerika und dem Mittleren Osten. Ein berückendes Experiment, das auf mehreren Ebenen bewegt und den Zuschauer auch ohne jede direkte Nötigung mit seinen kraftvollen Bildern zu einer Haltung bringt.

Eszter Salamon: „Monument 0.4. Lores & Praxes (A Ritual Of Transformation)“ 12.8. bis 20.8. (außer Mo 14.8.), täglich 10.00 bis 18.00, Do 17.8., 13.00–21.00, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz