Der Musiker Neil Young hat ein neues Lied und ein Video gleich dazu. „Children of Destiny“ nennt Young ausdrücklich einen Protestsong, und das ist nicht zu viel behauptet. Ein einprägsames Riff, ein feierlicher Chor und heiliger Ernst – das kommt nicht nur zum G20-Gipfel zur rechten Zeit. Es geht um die Rettung des Planeten („Preserve the land and save the seas for the children of destiny“) und die der Demokratie, und das sind selbstverständlich klare Trump-Bezüge.

Aber ein wenig allgemeiner als Kollege Springsteen, der in seinem Anti-Trump-Song den Gegner direkt ansprach, bleibt Young schon. Den Song, so einfach er gestrickt ist, veredelt also die Patina der Zeitlosigkeit. Für den ­Videoclip gilt das irgendwie auch, wenn man Protestmärsche, die Schönheit der Natur und amerikanische Flaggen als (mehr oder weniger) unvergängliche ­Bestände auffassen will. Dabei ist der Kanadier Young, der den Song mit den Söhnen Willie Nelsons und mehr als 50 weiteren Musikern eingespielt hat, so unsubtil wie mancher Haudrauf-Politiker selbst, denken wir da doch jetzt zufälligerweise wieder an Trump. Nur dass Fähnchen in einem Protestsongvideo hoffentlich etwas anderes verheißen sollen als „America first“.