Hamburg.

Es war eine traurige Nachricht, die vor einem Jahr aus dem Nichts kam und Hamburgs Musikszene erschütterte: Swingboy Roger Cicero starb am 24. März 2016 infolge eines Hirninfarkts. Er wurde nur 45 Jahre alt.

Nun ist zwölf Monate später das Album „Glück ist leicht“ erschienen, eine Zusammenstellung seiner bekanntesten, zwischen 2006 und 2016 veröffentlichten Songs, die den gebürtigen Berliner und Wahlhamburger zu einem der populärsten deutschen Sänger und Entertainer machten. „Zieh die Schuhe aus“, „Nicht artgerecht“ und „Frauen regier’n die Welt“ sind dabei: die ironischen Swing-Machonummern von einem, der kein Macho war. Auch „Glück ist leicht“ findet sich auf der CD, ein Song seines persönlichsten und letzten Studioalbums „Was immer auch kommt“ (2014).

„Ich habe schon so viel Verrücktes in meinem Leben getan, und nichts davon möchte ich über Bord werfen, denn es hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Ich bereue nichts“, sagte Cicero 2014 dem Abendblatt, und diese Haltung zieht sich durch seine zehn erfolgreichsten Jahre als Künstler. Seine Live-Interpretationen von Sinatra-Klassikern („My Way“, „I’ve Got A Crush On You“) oder Sportfreunde Stiller („Ein Kompliment“) zeigen: Er hat sich vieles getraut, und es war fast nie „Eine Nummer zu groß“. So heißt sein letzter aufgenommener, bislang unveröffentlichter Song, der diese Sammlung abrundet. Eine dramatische Liebesballade. Wenn es aber ein Stück gibt, dass Ciceros Fans und Wegbegleiter besonders berührt, dann ist es eben jenes Lied, das Roger 2007 seinem toten Vater Eugen Cicero gewidmet hat: „Ich hätt’ so gern noch Tschüss gesagt“.