Hamburg. Ideengeberin Jana Marko bestickte ihr Eröffnungs-Outfit vielsagend

Es war ihre Idee. Dem Ehepaar Jana Marko und Alexander Gérard verdankt die Stadt Hamburg die Initiative zu dem, was heute Elbphilharmonie heißt. Der festliche Eröffnungsabend am Mittwoch neigte sich bereits stark seinem Ende zu, als Marko eher zufällig erwähnte, was für eine besondere Borte ihren schwingenden schwarzen Wollrock säumte: gut drei Dutzend Gesichter, im weichen Licht des Foyers nur bei aufmerksamem Hinsehen erkennbar.

„Als wir die Einladung zur Eröffnung bekommen haben, habe ich mir überlegt, dass irgendetwas an die Leute erinnern müsste, die ab der ersten Stunde mitgeholfen haben, das Projekt zu verwirklichen – auch wenn sie an diesem Abend nicht dabei sein können“, erzählt Marko. Für ihr diskretes Who’s who des Konzerthauses hat die Kunsthistorikerin Dirigenten verewigt, Investoren, Anwälte, Journalisten und zahlreiche Musikmanager, vom Pariser Intendanten Laurent Bayle bis zu Benedikt Stampa, der früher die Laeiszhalle leitete und heute das Konzerthaus Dortmund. Und natürlich jede Menge Architekten, darunter auch solche, die die Elbphilharmonie ausdrücklich ideell unterstützten.

Sie hat sogar eigens Nähunterricht genommen, um den Rock zu schneidern. Und dann kam ja noch das Sticken. „Wir sind regelrecht zurück in die Biedermeierzeit gefallen“, erzählt Alexander Gérard und lacht, „meine Frau stickte, und ich las ihr vor.“ 14 Abende, viele Meter Silberfaden und eine Sehnenscheidenentzündung später war das tragbare Erinnerungsstück fertig.