Hamburg.
Einmal noch Johnny Cash und zum Abschluss Loriot – das war’s dann. Der Logensaal im Untergeschoss der Hamburger Kammerspiele schließt nach diesem Wochenende in seiner bisherigen Form. „Ich muss jedes Jahr 50.000 bis 60.000 Euro zuschießen. Das Programm im Logensaal ist nicht rentabel“, sagt Jürgen Hunke, Geschäftsführer der Studiobühne und Hausherr der Kammerspiele. 1994 hatte der Geschäftsmann zusammen mit seinem inzwischen verstorbenen Partner Dirk Schmidt-Prange das Theater übernommen und es 2002 aufwendig saniert. Seit der Spielzeit 2003/04 leitet Axel Schneider als Intendant die Hamburger Kammerspiele, den Logensaal darunter mit seinen 100 Plätzen leitet Hunke selbst. Inzwischen ist das Haus in Hunkes Stiftung Hamburger Kammerspiele überführt worden.
Das Konzept für den Logensaal liest sich auf Hunkes Homepage so: „Lesungen und Konzerte, philosophische Gesprächsrunden, Vorträge und Themenreihen. Autoren lesen aus ihren neusten Werken, junge Musiker aus Unterhaltungs- und ernster Musik stellen sich und ihre Arbeit vor, und der Hamburger Theaternachwuchs zeigt sich mit ersten künstlerischen Projekten.“ Doch der Publikumszuspruch reichte nicht aus. Als Veranstaltungsort verloren geht der Logensaal jedoch nicht. „Der Nachwuchs soll sich hier weiter ausprobieren können. Doch die jungen Künstler müssen ihr Publikum selbst mitbringen und auch mit Hand anlegen, um den Saal sauber zu machen“, sagt Hunke.
Der (vorläufig) letzte Vorhang fällt im Logensaal an diesem Sonnabend bei der Leseperformance von Katharina Schütz und Armin Sengbusch zu Loriots „Das Ei ist hart!“