Hamburg. Premiere für Weihnachtslieder mit neuen Texten: Hier sehen Sie das Newsroom-Konzert von Joja Wendt, Rolf Claussen und Stefan Gwildis.
Musiker werden Musiker, damit sie eben nicht frühmorgens auf Büro-Etagen zwischen Gummibäumen und vor Computern abhängen müssen. Außer, sie kommen zum Newsroom-Konzert in die Redaktion des Hamburger Abendblatts (wo die Gummibaumdichte allerdings überschaubar ist): Noch vor der großen Themenkonferenz am Vormittag schieben der Pianist Joja Wendt, Stefan Gwildis, Soul-Stimme des Nordens, und Rolf Claussen ihr Reiseklavier und die große, blecherne Percussion-Mülltonne bis vor den Tisch des Chefredakteurs und legen los. Zusammen sind sie die Söhne Hamburgs, die sich selbst als „Best-Ager-Boyband mit Kreischfaktor“ oder „Supergroup des norddeutschen Understatements“ zu verkaufen wissen.
„Oh, Kira Petersen, es ist die Art, wie du die Krebse knackst ...“ Zum Vorglühen gibt es eine hanseatische Salsa-Hommage an den Beruf der Fischfachverkäuferin („Nach Ladenschluss wirfst du dein Netz aus“), bevor Stefan Gwildis den Gute-Laune-Tipp zum Wochenende singt: „Mach die Musik so laut du kannst ...“
Am vierten Advent spielt das Trio in der Barclaycard-Arena
Daran halten sich die drei Musiker sowieso, die als Söhne Hamburgs ihre erfolgreichen Solo-Pfade verlassen, um gemeinsam auf der ganz großen Bühne Spaß zu haben. Im letzten Jahr füllten Gwildis, Wendt und Claussen 15 Abende lang das Winterhuder Fährhaus. An diesem vierten Advent nun lädt das Trio, das mit „Moin, Moin, Moin“ jetzt sein erstes gemeinsames Album auf den Markt gebracht hat, zum voraussichtlich wenig besinnlichen Teestündchen in die Barclaycard Arena: „Als Hamburger will man einmal in dem Riesending gespielt haben. Um 18 Uhr 12 läutet das Glöckchen! Da seid ihr um neun Uhr wieder zu Hause und könnt den Rest ,Tatort’ gucken“, feixt Boogie-Pianist Wendt.
Rolf Claussen ist eigentlich Schauspieler, wird aber – wie auch Joja Wendt – das Singen nicht allein Kollege Gwildis überlassen. Und er wird einstecken müssen, verrät Joja Wendt: „Wir hauen uns auch gegenseitig in die Pfanne. Andererseits schätzen wir uns gegenseitig für das, was wir können. Das Herumfrotzeln unter Freunden geht nur, wenn man auch über den Wert dieser Freundschaft weiß.“
Aus „Last Christmas“ wird „Lars kriegt nichts“
Das musste an diesem Vormittag auch Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider einsehen: Der Wham!-Klassiker „Last Christmas“ wurde von den Söhnen Hamburgs kurzerhand zu „Lars kriegt nichts“ umgedichtet, nur einer von zahlreichen Advents-Standards, die auch am 18. Dezember für vorweihnachtlich gute Laune sorgen sollen.
Söhne Hamburgs 18.12., Barclaycard Arena, 18.12 Uhr, Karten 37,80 bis 55,- Euro unter Tel. 30 30 98 98 und in der Abendblatt-Geschäftstelle, Großer Burstah 18–32