Der Hamburger Moderator Johannes B. Kerner moderiert an diesem Sonnabend die Spendengala „Ein Herz für Kinder“
Zum vierten Mal sammelt Johannes B. Kerner an diesem Sonnabend bei „Ein Herz für Kinder“ (ZDF) gemeinsam mit zahlreichen anderen Stars Geld für Kinder und Familien in Not. Ein Gespräch über die Motivation, Gutes zu tun.
Herr Kerner, spenden Sie eigentlich selber regelmäßig?
Johannes B. Kerner: Ich engagiere mich auf vielfältige Art und Weise und ja, manchmal auch mit Geldspenden. Ich habe auch früher schon für „Ein Herz für Kinder“ gespendet. Wenn wir das als Familie geguckt haben, haben die Kinder manchmal gefragt, ob wir nicht auch spenden wollen. Und dann haben wir das während der Sendung gemacht.
Sie moderieren die Gala seit 2013. Was motiviert die Leute noch, Geld zu geben?
Kerner: Es gibt ganz offensichtlich eine prinzipielle Spendenbereitschaft. Was ich auch spüre ist, dass die Sendung zu einem vorweihnachtlichen Gefühl der Leute dazugehört. Früher, als ich die Sendung noch nicht moderiert habe, habe ich in diesem Telefonpanel gesessen. Da telefoniert man mit einem Querschnitt der Gesellschaft. Da waren Kinder am Telefon und Omis und Familien, die gesagt haben, eigentlich können wir gar nicht, aber wir haben uns entschieden, doch zehn Euro zu spenden.
Warum ist der Impuls zu spenden vor Weihnachten so viel stärker?
Kerner: Das hat mit unserer christlichen Tradition zu tun. Dass da ein Licht leuchtet und wir, egal wie es uns geht, nicht alleine sind auf der Welt. Man denkt über dieses und jenes nach und stellt fest, bei all den Unzufriedenheiten, die man so hat, dass es doch Leute gibt, denen es deutlich schlechter geht und die deutlich weniger haben.
„Ein Herz für Kinder“ erzählt die Geschichten der Menschen, für die gespendet werden soll, sehr emotional und versucht so, die Leute zum Geben zu animieren. Nutzt sich dieser Effekt über die Jahre nicht irgendwann ab?
Kerner: Ich glaube nicht. Ich habe da einen Lernprozess hinter mir: Ich habe immer diese Reiserei von Promis in irgendwelche Krisengebiete abgelehnt. Ich hab immer gedacht, muss das wirklich sein? Ist den Leuten dort wirklich geholfen damit? Und dann hat man mir erklärt und auch bewiesen, dass die Bereitschaft zu spenden wirklich noch größer ist, wenn solche Geschichten personalisiert werden. In diesem Jahr war ich zum ersten Mal in Afrika, im Niger, dem ärmsten Land der Welt. Und es ist schon so: Wenn man da steht und das mit eigenen Augen sieht, macht einen das schon auf andere Art fassungslos.
In Zeiten von Crowdfunding und Aktionen wie der Ice Bucket Challenge – ist da eigentlich eine TV-Gala noch eine zeitgemäße Form, Spenden zu sammeln?
Kerner: Ich glaube schon. Wir haben in den letzten drei Jahren jeweils steigende Einschaltquoten und steigende Spendenzahlen gehabt. Da kann ich keine Misserfolgsserie erkennen. Und was heißt denn Crowdfunding eigentlich – das heißt doch, dass die Menge etwas macht. Und dann kann das ruhig auch die Menge vor dem Fernseher sein. Aber wir wollen, dass das erwähnte Licht schon ein wärmendes Lagerfeuer ist, und dafür brauchen wir auch ein paar Zuschauer.
„Ein Herz für Kinder“
Sonnabend, 3.12.,20.15 Uhr, ZDF