Marlies Fischer erlebte ein Stones-Konzert in Köln. Die spätere Begegnung mit Mick Jagger in London war dann eher eine Enttäuschung.

4. Juli 1982, Müngersdorfer Stadion in Köln – mein erstes und einziges Stones-Konzert. Mein damaliger Freund hatte mich überredet, mit auf die Reise zu gehen. Denn wir studierten in Göttingen. Also Sonntag sehr früh zu viert los und gegen Mittag waren wir da.

Die J. Geils Band aus den USA rockte mit ihrem damaligen Hit „Centerfold“ schon gut los. Dann kam BAP, damals gerade berühmt geworden und die Lokalmatadoren in der Domstadt. Sie spielten „Verdamp lang her“ und andere Kölsch-Rock-Songs. Wir grölten begeistert mit, obwohl keiner von uns den Dialekt konnte. Die Stimmung war sehr gut. Und dann Peter Maffay. Den wollten wir nicht hören, gingen Bier oder Würstchen holen und stellten uns in den Schlangen vor den Toi­letten an – ja, auch die Männer – damit wir für Mick und Co. rechtzeitig wieder zurück waren. Armer Mann aus Rumänien!

Die Stones spielten mehr als 20 Songs. Wir tanzten und sangen auf der Tribüne, zu „Angie“ wurde geknutscht, die Feuerzeuge gingen an. Zehn Jahre danach arbeitete ich als Korrespondentin in London. Bei einem Festival in einem Park im Londoner Süden begegnete mir Mick Jagger auf dem Weg zum Ausgang. Ein dünner hässlicher Mann.
Aber ein begnadeter Entertainer.