Hamburg. Kulturbehörde vergibt 2017 erstmals die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung

An diesem Sonnabend wird der im Oktober verstorbenen Kultursenatorin Barbara Kisseler mit einer großen Trauerfeier im Deutschen Schauspielhaus gedacht. Schon vor dieser Veranstaltung verkündete die Kulturbehörde nun eine weitere, nachhaltige Ehrung: Im Andenken an Barbara Kisseler soll bereits ab der laufenden Spielzeit ein neuer, nach ihr benannter Theaterpreis jährlich herausragende Leistungen Hamburger Theater auszeichnen. Der mit 50.000 Euro dotierte „Barbara Kisseler Theaterpreis“ werde für 10 Jahre von der Hermann Reemtsma Stiftung gefördert, teilte die Behörde mit. Organisation und Preisvergabe liegt in städtischer Hand.

Der Preis erinnere „an eine große Theaterkennerin und außergewöhnliche Kulturpolitikerin“, die Hamburg entscheidend geprägt habe, betonte Kulturstaatsrat Carsten Brosda. „Mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis sollen künftig herausragende Qualität und besonderer Mut auf unseren Bühnen ausgezeichnet werden. Er steht damit ganz im Zeichen seiner Namensgeberin.“

Erst kürzlich hatte das Unternehmen Exxon Mobil bekannt gegeben, seinen Pegasus Preis einzustellen. Er wird am Montag zum letzten Mal verliehen, in diesem Jahr an das in der Winterhuder Komödie beheimatete Theater Kon­traste. Der Kisseler Preis, für den ein Alleinjuror in den Hamburger Premieren unterwegs sein wird, solle explizit an den Pegasus Preis anknüpfen, hieß es in der Kulturbehörde. Der Fokus werde auf der Arbeit der privaten Theater liegen. Er werde „herausragende Leistungen in einer Spielzeit, künstlerisch besondere und mutige Produktionen, eine überzeugende Profilschärfung und langjähriges und künstlerisch überzeugendes Engagement“ auszeichnen. Und das gelte nicht allein für Privatbühnen: Auch freie Produktionen in und aus Hamburg können gewürdigt werden.