Hamburg. BritischeRockband auf Abschiedstournee in der Barclaycard Arena

Als der Rock ’n’ Roll in den 50er-Jahren aufkam, war es eine schlichte Musik mit schnellem Rhythmus und einfachen Refrains. Tanzbar, mitsingbar. In dieser Tradition steht auch Status Quo. Die Anfang der 60er-Jahre von den Gitarristen Francis Rossi und Rick Parfitt gegründete Combo existiert immer noch, weil der Rock ’n’ Roll einfach nicht totzukriegen ist.

Zurzeit ist Status Quo auf Abschiedstournee durch Europa, aber wer in der Barclaycard Arena gesehen hat, mit welcher Wucht Rossi in die Saiten drischt, mag kaum glauben, dass er seine „Axt“, wie Gitarren oft umschrieben werden, in die Ecke stellen wird. Allerdings muss die Band bei den laufenden Gastspielen auf Rick Parfitt verzichten. Der Rhythmusgitarrist der Band erlitt in diesem Sommer nach einem Konzert einen Herzinfarkt und kann bei „The Last Night of The Electrics“, so der aktuelle Tournee-Name, nicht teilnehmen. Für ihn holte Rossi den jungen irischen Gitarristen Richie Malone in die Gruppe.

Nachdem Uriah Heep die 5500 Zuschauer in der Arena auf Betriebstemperatur gebracht und den Bierkonsum ordentlich angekurbelt hat, kommen Rossi und seine vier Mitstreiter um 21.15 Uhr auf die Bühne. Im Intro ist ihr erster Single-Hit „Pictures Of Matchstick Men“ zu hören, im Programm des Abends taucht er nicht mehr auf.

Dafür jede Menge anderer Kracher aus der langen Bandgeschichte. Mit dem schnellen „Caroline“ geht’s los, später fasst Rossi ein paar Songs zu einem Medley zusammen, um möglichst viele Songs im Abendrepertoire unterzubringen, „Down Down“ wird ebenso runtergeprügelt wie „Whatever You Want“, „Roll Over Lay Down“ und John Fogertys „Rockin’ All Over The World“. Immer wieder kommt auch Keyboarder Alan Bown mit nach vorn an die Rampe, hängt sich eine Gitarre um und rockt mit Rossi, Malone und Bassist John „Rhino“ Edwards das Haus.

Diese Best-of-Show ist ganz nach dem Geschmack des Publikums. Auch die Generationen Ü50 und Ü60 können immer noch feiern, auch wenn die Hüftschwünge nicht mehr ganz so elegant kommen wie vor 40 Jahren. Zum Mitwippen, Mitklatschen und Mitsingen reicht es allemal. Größter Hit von Status Quo ist immer noch „In The Army Now“. Seine stärksten Momente hat das Konzert, wenn das Quintett sich auf den Blues besinnt. „Creepin’ Up On You“ wird zu einem Höhepunkt des Abends.

Nach 100 Minuten und zwei Zugaben verabschiedet sich die Band und das Publikum geht hochzufrieden nach Hause. Ob das wirklich der letzte Auftritt von Status Quo in Hamburg war? Energie für weitere Jahre „on the road“ scheint vorhanden ...