Hamburg. Am Freitag erscheint das erste Album der vielseitigen Hamburger Sängerin. Einen Vorgeschmack gibt es hier in Bild und Ton.

Als sich die Hamburger Sängerin und Songschreiberin Vivie Ann bei ihrem Auftritt am Donnerstag im Abendblatt-Newsroom durch rhythmisches Tippen auf einer Schreibmaschine begleitet, sind besonders die älteren Redaktionskollegen angetan. Den Jüngeren muss erklärt werden, dass dieses Gerät kein Musikinstrument ist. Ja, die junge Künstlerin und ihre beiden Musiker sind genau richtig hier mit dem ollen Ding. Doch ob mit Tastatur oder ohne: Es gibt viel Applaus an diesem Vormittag.

Die 24-Jährige hat zwar auch noch Xylofon, Glockenspiel, Keyboard, Gitarre und Standtrommel mitgebracht, dennoch sind die vier Songs, die sie vorstellt, auf das Nötigste reduziert. Auf kleine Anekdoten in Liedform, die das Leben nicht nur auf Schreibmaschinen schreibt. In „Julia“ erzählt Vivie Ann von der neuen Freundin ihres Ex-Partners, von ihrem hübschen Facebok-Profilbild und wie sie den beiden viel Glück für die Zukunft wünscht.

Akustische Vielseitigkeit ohne Schnickschnack

Eingebettet werden die zumeist autobiografischen Texte in verspielte Indie- und Folk-Kleinode, die alles vereinen, was Vivie Ann in den vergangenen Jahren sowohl gehört als auch selber entworfen hat. Ihr Hintergrund reicht von Oper über Electro bis zu Rock. Daraus zieht sie Dramatik, treibende Dynamik und Vorwärtsdrang, hat aber auch nichts gegen schwärmerische Träumereien. Und gegen gut gesetzte Pointen, sei es hier ein Schlag auf die Trommel, dort ein Lauf auf dem Glockenspiel oder ein Akkord auf dem Keyboard. Akustische Vielseitigkeit ohne überflüssigen Schnickschnack. „Let Her Go“, singt sie, aber man lässt sie nicht ohne Zugabe gehen.

Was die Zukunft betrifft, ist für Vivie Ann derzeit alles bereit: An diesem Freitag erscheint ihr erstes Album „Flowers & Tigers“, und am Sonnabend stellt sie es mit kompletter Band in der Prinzenbar vor.