Hamburg. Auch diese Umbenennung eines Hamburger Orchesters hat mit der Elbphilharmonie zu tun

Man muss schon genau hinsehen, dann realisiert man: Es ist mitnichten Schwarz, sondern ein Tiefseedunkelblau. „Armaniblau“ nennt es der Hamburger Designer Peter Schmidt. Und der muss es wissen, er hat das neue Logo der Hamburger Symphoniker gestaltet, das dazu führte, dass auch dieses Orchester – wie zuletzt das NDR Sinfonieorchester, das bekanntermaßen nun NDR Elbphilharmonie Orchester heißt – nicht nur ein neues Logo besitzt, sondern auch einen neuen Namen trägt: Symphoniker Hamburg. Eine kleine, aber doch markante Veränderung.

„Klarer und stärker“, findet Intendant Daniel Kühnel den modernisierten Auftritt, zu dem eine stilisierte Schwingungsfrequenz-Optik gehört. Der verbildlichte Herzschlag des Orchesters, gewissermaßen. Nicht mehr Gold auf Weiß, sondern Blautöne auf Dunkelblau. Stilvoll sieht das aus, maritim, hanseatisch, etwas kühler als zuvor. Burkhard Schwenker, Aufsichtsratsvorsitzender der Symphoniker, ergänzt mit einem Lächeln: „Und wir heißen nun nicht mehr wie der Burger, das ist für Gäste aus dem Ausland durchaus ein Thema.“ Das konzentrierte, weniger verspielte Logo ist nun kleiner als der Namensschriftzug – was nach zwölf Jahren, in denen es umgekehrt war, ebenfalls als Statement zu verstehen ist. „Die Symphoniker Hamburg blicken als denkendes Orchester in die Zukunft“, betont Kühnel. „Umso wichtiger ist, dass das Orchester nun auch in der Außendarstellung neue Wege geht.” Unter dem Namen ergänzen die Worte „Laeiszhalle Orchester“ das selbstbewusstere Bild.

Die neue Optik ist ein Geschenk von Designer Peter Schmidt

Der veränderte optische Auftritt des Orchesters – ein Geschenk von Peter Schmidt – wird zum Saisonbeginn auf Plakaten im Stadtbild präsent sein, die passenden Programmvorschauen sind künftig nach Jahreszeiten gegliedert. Für den Internetauftritt, dessen Relaunch im Herbst folgen soll, sorgt die Hamburger Agentur Michael Neumann. Bei Chef­dirigent Jeffrey Tate und seinem ­Orchester, so Daniel Kühnel, sei der Entwurf und die Umsetzung übrigens so gut angekommen, dass die Musiker erstmals um eigene Visitenkarten gebeten hätten. Bislang war das nicht üblich.

Auch wenn die Residenzadresse der Symphoniker nicht die Elbphilharmonie, sondern die Laeiszhalle ist – der veränderte „Look“ der gesamten Musikstadt ist auch hier mitverantwortlich für den Wunsch nach einem neuen Signal.

Auch die Staatsoper und das Philharmonische Staatsorchester (mit dem Wechsel zu Kent Nagano und Georges Delnon), die Camerata und die Elbphilharmonie selbst hatten in jüngster Zeit ihre Auftritte überarbeitet.