Warum zeigt kein Sender die unvergessenen Höhepunkte wie „Der Totmacher“, „Abwärts“ oder „Schtonk!“?

Je mehr Nachrufe man liest, je mehr Würdigungen im Fernsehen man sieht von Götz George in diesen Tagen, desto weniger ist vorstellbar, dass er einfach nicht mehr da sein soll. Dass es keine neuen Filme mehr geben wird mit diesem vielleicht größten deutschen Schauspieler. Wir werden keinen neuen „Schimanski“ sehen, nur noch „Tatorte“, in denen die Kommissare mit schimanskihaften Gesten Türen eintreten und Beamte anschnauzen. Wir werden kein Drama und keine Komödie einschalten einzig aus dem Grund, weil der Name Götz George im Vorspann steht. Einzige Ausnahme: Das Drama „Böse Wetter“, das die ARD am 3. Oktober zeigt.

So gesehen ist es unbedingt zu begrüßen, dass die ARD (und zusätzlich der „Schimanski“-Haussender WDR) nun eine ganze Reihe von George-Filmen ins Programm holt. Auch das ZDF erinnerte bereits am Montag mit dem Ermittlerkrimi „Tod einer Polizistin“ an den Verstorbenen.

Nur: Warum zeigt kein Sender die unvergessenen (Kino-)Höhepunkte wie „Der Totmacher“, „Abwärts“ oder „Schtonk!“? Sicher, der „Tatort: Moltke“, der am Freitag in der ARD zu sehen ist, ist Kult. Grimmepreis-gekrönt. Aber nur, weil die 90-minütigen Krimis am besten ins Programmschema passen, die Rechte auf dem kleinen Dienstwege zu klären sind, ist dies noch lange kein Grund, den Zuschauern Highlights wie „Die Katze“ oder „Der Sandmann“ vorzuenthalten. Die Liste sehenswerter Götz-George-Filme ist lang. Und das Sommerloch im Fernsehen hält noch eine ganze Zeit an.