Hamburg. Von Ottensen in die Gärtnerstraße: Die Autorin Tine Wittler bietet in ihrer Bar Parallelwe.lt Snacks und Kultur.

    Es ist ein kleines Universum, das Tine Wittler sich mitten in Hoheluft-West geschaffen hat. Café und Bar, Bühne und Galerie, Mietküche. Konzerte, Lesungen, Filme, Damen-Abende und Partys finden Raum in der Parallelwe.lt. Im vergangenen Jahr ist die Lyrikerin und Ex-RTL-Wohnexpertin mit ihrem Kram von der Bar hinterm Lessing-Tunnel in Altona, wo sie zehn Jahre lang ihr Domizil hatte, an die Gärtnerstraße 54 gezogen – nicht gerade ein Hotspot der Stadt.

    Doch an der langen (Raucher-)Bar gibt es gerade ein Dutzend Plätze, das dahinter liegende (Nichtraucher-)Café wartet auch nur mit einer Handvoll Tischen auf, es braucht keine Massen, um die Räume zu füllen.

    Die Parallelwe.lt ist das Gegenteil von schick gestylten Hipster-Läden, es funktioniert nach dem Prinzip „Hier bedient Mutti“. Wittler steht manchmal selbst hinter der Theke, natürlich dann, wenn ihr literarisches Programm „Lokalrunde! – Tresenlyrik schlückchenweise“ dran ist und sie selber die Kurzen ausschenkt. Manchmal thront sie auch als DJane hinter den Plattenspielern. Das Angebot an Wein, Cocktails und Schnäpsen ist groß, nur gezapftes Bier gibt es in der Parallelwe.lt nicht. Weine kosten ab 4,40 Euro, sehr lecker ist der Grauburgunder (5,20 Euro). Zu den Spezialitäten zählen die selbst kreierten Haus-Shots, die Namen wie „Pelvis“, „Horst“ und „Prinzessin“ tragen.

    Zu essen gibt es eine Menge Kleinigkeiten – und das, solange die Bar geöffnet ist. Insofern ist die Parallelwe.lt eine gute Anlaufstelle für den späten Hunger. Zu den ungewöhnlichen Kreationen für das „Hüngerchen“, so steht es auf der Speisetafel, zählt die Cörrywurst, die im Weckglas serviert wird. Auch Kuchen und hausgemachte rote Grütze (ab 2,40 Euro) werden im Glas gereicht. Suppe, Pasta und Aufläufe (ab 5,90 Euro) gibt es bis spät in die Nacht. Sehr gefragt sind auch die reichlich belegten Brote nach dänischer Tradition. Das Smörrebröd ist selbstverständlich selbst gebacken. Handgemacht ist auch die Musik, die hier gespielt wird. Zum Beispiel, wenn Arndt Baeck am 18.5. spielt und singt. Eintritt kosten die Konzerte nicht, am Ende geht ein Hut rum.

    Parallelwe.lt Di–Sa 14.00–1.00, Fr/Sa bis 3.00, (Bus 20, 25), Gärtnerstraße 54, T. 38 90 48 89; www.parallelwe.lt