Hamburg. In dieser Woche sind unter anderen Ex-St-Pauli-Trainer Holger Stanislawski und Musiker Frank Spilker zu Gast.

Am Anfang von Projekten und Plänen ist immer Idealismus gefragt. Und wenn das Idealisieren mit viel Freude am Tun verbunden ist, geht es leicht von der Hand – weshalb Peter G. Dirmeier, Astrid Rolle und Christian Böge derzeit frohgemut an ihrem „Talk der offenen Tür“ arbeiten, der seit Ende vergangenen Jahres in loser Reihenfolge stattfindenden Show im Kukuun an der Reeperbahn.

„Wir wollen die neue wichtige Talkshow vom Kiez für Hamburg werden“, sagt Astrid Rolle, im Hauptberuf in der Nachrichtenredaktion von MDR Jump beschäftigt, jetzt neben ihrem Talk-der-offenen-Tür-Kollegen Dirmeier ein Teil des Moderatorenduos.

Jede Sendung läuft im Live-Stream auf der Facebookseite

Zwei Sendungen gab es schon, die nächsten beiden stehen heute und Mittwoch an. Talk der offenen Tür, das ist schon mal ein guter Name, die Macher kürzen ihn einprägsam „Talkdot“ ab. Etwa 100 Gäste haben im noch relativ neuen Kukuun-Club Platz, die anderen Zuschauer will Talkdot im Internet abholen: Jede Sendung läuft im Live-Stream auf der Facebookseite, später steht sie auf Youtube und der Homepage der Sendung (www.talkdot.de).

In kurzer Zeit haben sich die Talker, die laut Astrid Rolle mit den Gästen nicht nur über deren Beruf, sondern „immer auch über das Persönliche“ sprechen wollen, schon einen Namen gemacht. Deshalb sind in dieser Woche unter anderen Ex-St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski, der frühere Fußballer Fabian Boll und Musiker Frank Spilker zu Gast. Zum Konzept der Show gehört der Promi-Faktor, man zielt auf Hamburger Schauspieler, Sportler, Musiker, Politiker. Aber auch auf das halb- und gar nicht prominente Kiezleben: Barfrauen, Türsteher, Stripperinnen, Lebenskünstler aller Art. Genutzt wird im Kukuun stets die komplette Tiefe des Raums: Bühne, Bar, Balkon, Zuschauerraum, Toilette. Interviewen kann man schließlich überall, mit Kiez im Hintergrund wird’s vielleicht am atmosphärischsten.

Eine Gage für Auftritte gibt es übrigens nicht, wie es auch den Machern nicht um Geldverdienen geht. Rolle („Natürlich würden wir uns gegen eine Fernsehausstrahlung nicht wehren“) setzt auf stete Vergrößerung des Internetpublikums – und die eigene Motivation. „Ich bin eine Ansprechmaschine“, sagt Rolle, die nach eigenem Bekunden so oft in Holger Stanislawskis Supermarkt – der Fußballtrainer ist seit einiger Zeit hauptsächlich Lebensmittelverkäufer – anrief, bis er gar nicht anders konnte, als zurückzurufen. Der Talk der offenen Tür ist übrigens nicht das erste Projekt, das sie mit dem gelernten Schauspieler und Sprecher Dirmeier durchzieht. Ihr erstes Format „SprechTZimmer“ lief auf Tide, konzentrierte sich bei den Gästen vor allem auf Schauspieler.

Talk der offenen Tür 25.4. (mit Corny Littmann, Fabian Harloff, Fabian Boll, Martina Schönherr und Tim Berger) und 27.4. (mit Holger Stanislawski, Frank Spilker, Viktor Hacker, Lukas Nimscheck, Heinrich v. Handzahm), 20 Uhr, Kukuun (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 22. Eintritt 5,-; www.talkdot.de