Hamburg. Nach 105 Minuten verließ ein zufriedenes Publikum den Mojo Club. Als Glücksgriff zeigt sich die Hinzunahme eines weiteren Musikers.
Die Clubs der Hansestadt sind ein gutes Pflaster für Nada Surf: Logo, Gruenspan, Docks, Markthalle und jetzt zum ersten Mal Mojo Club. Wie die vergangenen Shows ist auch der Club an der Reeperbahn seit Wochen ausverkauft, vor der Bühne drängt sich ein erwachsenes Publikum, das der 1992 in New York gegründeten Band die Treue gehalten hat.
Was nicht besonders schwer ist, denn das Quartett liefert kontinuierlich erstklassige Alben. Das aktuelle Werk heißt „You Know Who You Are“, ist vor vier Wochen erschienen und steuert immerhin sechs neue Songs für das Programm der laufenden Tournee bei. „Cold To See Clear“ eröffnet den Abend. Es ist ein typischer Nada-Surf-Song mit geradem Beat und dem falsettartigen Gesang von Matthew Caws.
Die Band variiert das Tempo zwischen mittelschnell und schnell. Doch man kann zu vielen Songs träumen, wie etwa bei „What Is Your Secret?“. Caws’ markante helle Stimme nimmt einen mit in eine Welt des Wohlfühlens, mit sympathischen Songs schafft Nada Surf den Soundtrack für den Frühling. „Believe You’re Mine“ und „Animal“ sind neue Songs, die hängen bleiben. Ohrwürmer konnte die Gruppe schon immer schreiben, „Popular“ und „Always Love“, beide im Zugabenteil gespielt, sind Beispiele aus der Bandgeschichte.
Als Glücksgriff zeigt sich die Hinzunahme eines weiteren Musikers. Doug Gillard gehörte als Tourgitarrist seit 2012 zu Nada Surf, mit der aktuellen Platte ist er offizielles viertes Mitglied der Band geworden. Gillard steuert ein paar tolle Soli bei und macht den Sound der Band variabler, zum Beispiel wenn Caws akustische und Gillard elektrische Gitarre spielt. Nach 105 Minuten verlässt ein zufriedenes Publikum den Mojo Club und genießt den frühlingshaften Abend – mit Nada-Surf-Songs im Kopf.