Ein Kollege aus der Online-Redaktion feierte kürzlich seine Einweihungs-Party in der neuen Wohnung und wünschte sich einen Weinkühler. Er bekam einen Cocktail-Shaker, und auch das war nur Ersatz. Denn eigentlich wollten wir ihm ein überraschendes Wohnzimmer-Konzert einer berühmten Band schenken.
Diese Idee ist gar nicht so ungewöhnlich. Alle Jahre kann man Auftritte von Bands und Künstlern wie K.I.Z oder Mark Forster, die eigentlich in großen Clubs und Hallen auftreten, bei Gewinnspielen absahnen. Gunter Gabriel stotterte einst seine Steuerschulden ab, indem er für 1000 Euro bei jedem, der es sich leisten konnte und wollte, mit seiner Gitarre auf der Matte stand. Über 400 Wohnzimmer-Konzerte will er gespielt haben. Unvergessen ist auch die Wohnzimmer-Tour der Toten Hosen im Jahr 2012: Campino und seine Jungs spielten damals in privaten Partykellern und WGs, Hauptsache, der Kühlschrank war voll mit Bier. Kein Weg war zu weit dafür, ob Plauen, Hembergen, Selfoss (Island) oder Szigetszentmiklós (Ungarn).
Also haben wir überlegt. Gunter Gabriel? Zu teuer. Deichkind? Zu laut. Die Toten Hosen? Zu kleiner Kühlschrank. Ein Kirchenchor des Projekts „Heimspiel“ der hannoverschen Landeskirche hätte vielleicht in die Einzimmerwohnung und zum Partytermin – Karfreitag – gepasst. Aber leider geht der Kollege schon in Flammen auf, sobald er eine Kirche betritt. Na, ja, so ein Cocktail-Shaker ist ja auch schön.