Mainz. Der ZDF-Sportchef kündigte unter anderem eingeschränkte Paralympics-Berichte an

Der Verkauf der Olympia-TV-Rechte durch das Internationale Olympische Komitee an Discovery wirkt nach. Die Auswirkungen, die dem deutschen Sport drohen, werden immer deutlicher. Das ZDF plant, die Paralympics-Übertragungen herunterzufahren. Zuvor hatte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky angekündigt, dass die Sport-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender zwischen den Olympischen Spielen unter der Entscheidung leiden könnte.

ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz erklärte: „Bisher haben wir uns sehr engagiert, auch weil wir Olympia und Paralympics immer als eine Einheit gesehen haben. Und die technische Ausstattung von Olympia konnten wir bei den Paralympics weiter nutzen. Diese müssten wir nun eigens aufbauen. Dadurch würden die Produktionskosten erheblich steigen.“ Die Paralympics-Rechte nach 2016 sind noch nicht vergeben. Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, forderte „unmissverständlich: Der paralympische Sport darf nicht auf der Strecke bleiben.“ ARD und ZDF seien über lange Jahre hinweg „verlässliche Partner“ gewesen, diese wolle man „nicht verlieren“.

Gruschwitz sagte im Hinblick auf die Olympia-Übertragung durch die Discovery-Tochter: „Es ist nicht davon auszugehen, dass es beim Live-Angebot von Eurosport ein Programm mit dem Fokus auf die deutschen Sportler geben wird, also ein national ausgerichtetes Programm. Ich befürchte, dass die deutschen Zuschauer und Athleten die Leidtragenden sein werden.“