Hamburg. Drei Stunden Foto-Lovestory-Romantik: 4000 Fans von Gregor Meyle bekamen im ausverkauften Stadtpark viel Musik für das Eintrittsgeld.

Die Erfolgsgeschichte des schwäbischen Sängers und Songschreibers Gregor Meyle ist schon bemerkenswert, schließlich wurde er gleich zwei Mal vom Fernsehen (wieder-)entdeckt. In Stefan Raabs Castingshow „Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf“ unterlag er 2008 erst im Finale gegen Stefanie Heinzmann. Das erste Album „So soll es sein“ verkaufte sich zwar im gleichen Jahr respektabel, trotzdem flog Meyle in den Folgejahren weit unter dem Radar.

Aber dank der ersten, 2014 ausgestrahlten Staffel der VOX-Musikreihe „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ von Reichskapellmeister Xavier Naidoo und dem vierten Album „New York – Stintino“ ist Gregor Meyle zurück auf der großen Bühne. Das Konzert am Donnerstag im Stadtpark ist ausverkauft, 4000 „Ganz normale Leute“, wie es im Songtitel heißt, schmusen, jubeln und tänzeln drei Stunden lang zum gefühlvollen, flauschigen, lang und breit ausgewalzten Pop von Meyle und Band. Ihm fehlt bei „Ich glaub an dich“, „Hier spricht dein Herz“ oder „Wunder“ die berührende Knuffigkeit eines Philipp Poisel, die Samtstimme eines Xavier Naidoo, der Schalk von Johannes Oerding oder die lyrische Kraft eines Niels Frevert, aber auch Foto-Lovestory-Romantik und „Keine ist wie Du“-Herzbruchschmerz haben ihren Markt. So wie ein Porträt-Tattoo der Angebeteten (aus der man nach dem finalen Krach und Cover-Up-Sitzung einen Schäferhund macht).

Wer Meyle schätzt, der bekommt viel Musik für das Geld an diesem Abend. Und dazu noch Sasha, der mit Meyle „Lucky Day“ und „Enjoy The Ride“ singt. Und ein „Kleines Lied“ wie die letzte, von der Band unplugged am Bühnenrand präsentierte Zugabe kann ja noch so banal sein. Entscheidend ist nicht, welchen Song man hört oder singt. Sondern an wen man dabei denkt.