Hamburg. Baustellen-Termin mit Kultur­-senatorin Barbara Kisseler und Mäzen Alexander Otto

Zehn Monate nach Baubeginn ist in der Hamburger Kunsthalle die erste große Etappe der Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen geschafft, das Depot des Museums vorbildlich saniert. Der erste Antrag dafür war übrigens vor 28 Jahren gestellt worden. Im April 2016 soll der gesamte Umbau abgeschlossen sein, den die Dorit und Alexander Otto Stiftung mit 15 Millionen Euro fördert. Die öffentliche Hand beteiligt sich mit vier Millionen Euro.

Neu klimatisiert sind die der Öffentlichkeit verschlossenen, gleichwohl sehr wichtigen Depots, in denen die wertvollen Gemälde und anderen Kunstwerke gelagert werden, jetzt mit einem modernen Regal- und Hängesystem ausgestattet, das 4100 statt der bisherigen 2800 Quadratmeter Platz bietet. Schon der Gründungsdirektor Gustav Pauli hatte gemahnt, das Depot „nicht als Grabkammer“ zu benutzen, sondern für stetigen Austausch, für stetige Bewegung zu sorgen. Die hat Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner nun in Aussicht gestellt.

Außerdem, so betonte Kultursenatorin Barbara Kisseler auf der gestrigen Pressekonferenz, seien mit der Renovierung und der Beseitigung wasserführender Leitungen über den Kunstwerken die Nachteile für die Teilnahme am internationalen Leihverkehr beseitigt, die Kunsthalle sei jetzt auch mit ihrem Depot auf internationalem Niveau.

Doch nicht nur das wird hübsch gemacht, auch der rekonstruierte Eingang, der darüber liegende geräumige Olympia-Saal und die Schausäle für die ständige Sammlung alter Meister und des 19. Jahrhunderts werden derzeit saniert – in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalschutz. Die Sammlungsräume haben jetzt einen Boden aus gebeizten Eichendielen und schallschluckende Decken, außerdem neues Licht und besseres Klima. Im Olympia-Saal sollen künftig die Ausstellungseröffnungen stattfinden, aber auch Vorträge und Konzerte. Geschäftsführer Stefan Brandt kündigte für das kommende Jahr eine Zusammenarbeit mit dem Berliner Kunstzentrum Radialsystem an.

Während der Bauarbeiten wurde an unterschiedlichen Stellen der historische, reich ornamentierte Terrazzo-Boden freigelegt, der nun ebenfalls repariert wird. Trotz der Schließung großer Bereiche des Museums hatte die Hamburger Kunsthalle bis zum Mai 2015 bereits 151.000 Besucher. (eng)