Mal charmant, mal frivol – sie ist die Hamburger Schnacker-Queen. Zum Abschluss ihrer Herbsttour wurde Ina Müller in Hamburg begeistert gefeiert.
Hamburg. Um das Herz auf der Zunge zu tragen, so wie Ina Müller es sehr beherzt tut, muss man zunächst einmal reichlich davon besitzen. Von dem Herzen, versteht sich. Zunge hat Ina Müller ohnehin viel. Sehr viel. Und wie sie da plaudert und parliert, klönschnackt und kalauert, da füllt sich die O2 World am Sonnabendabend flugs bis unters Dach mit dieser speziellen Mischung aus Wärme und Wahnwitz.
Die 49-jährige Hamburgerin vollbringt das kleine Show-Wunder, die Halle mit fast 12.000 Fans in eine Kneipe zu verwandeln. Der Funke springt über, die Nähe ist spürbar. Selbst wenn und gerade auch weil sie Klischees serviert wie eine Wirtin klare Schnäpse am Dorftresen. Kurz und gut. Ob sie nun über Wechseljahrswallungen witzelt oder sich über Schuhkauf auslässt. Ach ja, und singen tut sie ja auch noch. Und zwar mit rauchig-samtener Soulstimme.
Von Powerpop ("Wenn ich weg guck") über Balladen ("Wenn Dein Handy nicht klingelt") bis zu Rock ("Wenn Du nicht da bist") reicht ihr Repertoire. Ihr Heimspiel-Auftritt ist ein Zusatztermin zu ihrem Hamburg-Konzert im April diesen Jahres und zugleich der Abschluss ihrer Herbst-Tour zum aktuellen Album "48". Glücklich ruft Ina Müller am Ende in die Arena hinein: "Meine Band, mein Hamburg, was kann es Schöneres geben!"