Vor der Bühne wird Pogo getanzt während Lemmy Kilmister, 68 Jahre alte Speed-Metal-Legende, und sein Trio in infernalischer Lautstärke einen kurzen Song nach dem anderen raushauen. Die Menge johlt.
Hamburg. Alles klebt. Der Foyer-Boden der Sporthalle ist voll von Bier aus überschwappenden Bechern. Die Fans von Motörhead werden wieder von einem geradezu bösartigen Durst geplagt. Ein Mann wankt mit zwei Bechern die Treppe in den Saal hinunter und braucht dafür die ganze Breite der Treppe. „Den sehen wir nachher noch wieder“, kommentiert eine Rettungssanitäterin.
Während auf den Rängen ein reges Kommen und Gehen zwischen Sitzplatz und Ausschank herrscht, wird vor der Bühne Pogo getanzt. Lemmy Kilmister, 68 Jahre alte Speed-Metal-Legende, und sein Trio hauen in infernalischer Lautstärke einen kurzen Song nach dem anderen raus. Die Menge johlt und rempelt sich vor der Bühne gegenseitig in euphorischen Tänzen an.
Umfallen kann niemand, dafür ist es zu eng. Zwischendurch werden immer wieder Crowdsurfer über die sich wild bewegende Menge getragen und vor der Bühne abgeladen. Sogar ein Rollstuhlfahrer mit seinem Gefährt landet auf diese Weise in den Armen eines breitschultrigen Security-Mannes.
Die Menge hat Spaß, die Band auch. Lemmy bewegt sich nach den gesundheitlichen Problemen der jüngsten Zeit zwar nur auf maximal zwei Quadratmetern, dafür wandert Gitarrist Philip Campbell unaufhörlich über die Bühne, Drummer Mikkey Dee befeuert den Sound mit knüppelhartem Getrommel und der Energie einer hochtourigen Dampfmaschine. Nach 75 Minuten ist Schluss, die Motörhead-Fans sind selig – nicht nur wegen des Rock ’n’ Rolls.