Regisseur Fatih Akin bekommt den Ehrenpreis, das Festival weiter finanzielle Unterstützung. Zahlreiche Promis bei der Eröffnung des Filmfestes.

Hamburg. Das Wichtigste vorab: Der wichtigste Preis bleibt diesmal in der Stadt. Regisseur Fatih Akin, der Hamburg in seinen Filmen wie „Kurz und schmerzlos“ oder „Soul Kitchen“ mehrmals ein Denkmal gesetzt hat, erhält in diesem Jahr den Douglas-Sirk-Preis. Da steht er in guter Tradition des Hamburger Filmfestes. Der Preis ging im vergangenen Jahr an die brillante Tilda Swinton (drehte ihren Vampir-Film „Only lovers left alive“ teilweise in Hamburg) und davor an illustre Hollywood-Größen wie Clint Eastwood.

Nun ist das Hamburger Filmfest endlich eröffnet worden. Es zeigt von diesem Donnerstag an gut 140 Produktionen aus 49 Ländern bis zum 4. Oktober. Als Eröffnungsfilm hatten die Veranstalter die britische Komödie „Pride“ ausgewählt, deren Macher sich neben deutscher Kino- und TV-Prominenz auf dem roten Teppich vorm Cinemaxx-Kino am Dammtor.

„Pride“ basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt von homosexuellen Aktivisten, die in der Thatcher-Ära der achtziger Jahre den Streik britischer Bergarbeiter unterstützen wollen. Das Filmfest zeigt verschiedene Reihen, darunter „DDR Deluxe“ zum Mauerfall-Jubiläum.

Bürgermeister Olaf Scholz eröffnete das Festival unter anderem mit diesen Sätzen: „Der Film, die Filmwirtschaft, alle ‚Celluloid Heroes‘ und auch die heutigen, digital ins Bild gesetzten Helden, spielen jetzt wichtige Rollen und werden es in Zukunft tun – auf den Leinwänden der Welt, und im Kulturleben dieser Stadt. Weil das so bleiben muss, wird der Senat den Film auch in den kommenden Jahren unterstützen, auch finanziell unterstützen – und wir reden hier nicht über Zwei-Jahres-Rhythmen. Er wird ihn genauso umfänglich unterstützen, wie wir dies in den bisher letzten Jahren getan haben.“

Filmfest-Chef Albert Wiederspiel zeigte sich in seiner Replik erleichtert. „Ich denke, die gesamte Filmbranche atmet nach dieser Rede ein bisschen auf. Ich persönlich bin Olaf Scholz dankbar, dass er die Sorgen der Branche gleich zu Beginn des Filmfests aus dem Weg räumen konnte. Wir dürfen also davon ausgehen, dass der Haushaltsposten Film 2017 und 2018 so bleibt wie 2015 und dass alle Missverständnisse in der jetzigen Haushaltsdebatte korrigiert werden. Über die Zuwendungen ans Filmfest, liebe Frau Senatorin, reden wir später unter vier Augen.“

Es gibt außerdem dem Mauerfall-Jubiläum verschiedene thematische Reihen wie „Freihafen“. Hier wird eine neue Sparte deutsch-europäischer Koproduktionen vorgestellt. Die größte Abteilung internationaler Filme nennt sich „Kaleidoskop“. Das 12. Michel Kinder- und Jugendfilmfest startet am Freitag.

Das Filmfest Hamburg findet vom 25. September bis zum 4. Oktober statt. Alle wichtigen Informationen können Sie der Internetseite des Filmfests entnehmen.

Die Festivalkinos sind:

Cinemaxx Dammtor: Dammtordamm 1
Metropolis: Kleine Theaterstraße 10
Passage: Mönckebergstraße 17
3001: Schanzenstraße 75-77
Abaton: Allende-Platz 3
Studio: Bernstorffstraße 93-95
„Cap San Diego“: Überseebrücke

Karten gibt es im Levantehaus an der Mönckebergstraße 7, in den Festivalkinos selbst oder auf der Internetseite des Filmfests. Die Karten der einzelnen Vorstellungen kosten 8,50 Euro. Die Karten für das Jugend- und Kinderfilmfest sind für vier Euro je Vorstellung zu erwerben.