Als Nicole Christiansen 1994 mit ihrem Mann Sönke in dessen Geburtsstadt zog, fiel es ihr nicht leicht, Berlin zu verlassen. Dort hatten sich die beiden Buchhändler kennengelernt. Sie arbeiteten beide bei Bouvier, aber weil Sönke, 52, einer Hamburger Buchhändler-Dynastie entstammt und sein Vater Günther sich aus dem Geschäft zurückziehen wollte, kam keine andere Entscheidung infrage: Es ging an die Elbe.
Das Ehepaar übernahm die Buchhandlung Christiansen, die jetzt mit dem ersten Hamburger Buchhandlungspreis ausgezeichnet wurde. In Ottensen fühlte sich die aus dem Ruhrgebiet stammende Literaturliebhaberin sofort wohl. Tochter Stella war beim Umzug ein halbes Jahr alt, Sohn Henry wurde vier Jahre später geboren. Nicole Christiansen verbrachte zunächst viel Zeit mit ihren Kindern, engagierte sich dann immer mehr in der Buchhandlung. „Ich habe mich am Anfang vor allem um den Bereich der Kinder- und Jugendliteratur gekümmert“, sagt die 50-Jährige.
Mittlerweile ist sie hauptverantwortlich für den Buchladen. Sie hoffe, dass sich eines der beiden Kinder irgendwann vorstellen kann, Christiansen weiterzuführen – „aber natürlich entscheiden das unsere Kinder selbst“. Jetzt ist der ganze Clan samt Mitarbeiterstab erst einmal vor allem stolz. Heute kehrt das Ehepaar aus dem Rom-Urlaub zurück. Es soll direkt ins Geschäft gehen, zum Anstoßen mit Sekt.