Bayreuth. Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten Richard Wagner, bleibt an der Spitze der Bayreuther Festspiele. Ihr Vertrag wurde um fünf Jahre verlängert, sagte der kaufmännische Geschäftsführer der Richard-Wagner-Festspiele, Heinz-Dieter Sense, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Wagners aktueller Vertrag endet nach der Festspielzeit 2015. Der Anschlussvertrag wurde laut Sense bis zum Jahr 2020 geschlossen. Darauf hätten sich die Gesellschafter Bund, Land, Stadt Bayreuth und Gesellschaft der Freunde Bayreuths geeinigt.
Katharina Wagners Halbschwester Eva Wagner-Pasquier hatte dagegen bereits Ende Februar angekündigt, von 2015 an nicht mehr als künstlerische Leiterin zur Verfügung zu stehen. Die Gesellschafter hätten ihr Angebot angenommen, zukünftig nur noch beratend für die Festspiele tätig zu sein. Eine ähnliche Funktion soll Medienberichten zufolge auch der Dirigent Christian Thielemann übernehmen, der schon seit mehreren Jahren hinter den Kulissen der Festspiele entsprechend agiert.
„Der neue Vertrag von Katharina Wagner sieht nur geringfügige Änderungen zu den bisherigen Aufgaben vor“, sagte Sense, dessen eigener Vertrag ebenfalls nach der Festspielzeit 2015 endet. Über eine Verlängerung sei in seinem Fall aber noch nicht entschieden worden. Überraschend kommt diese Weiterverpflichtung nicht – bereits im Frühjahr hatte sich der als Strippenzieher bekannte Verwaltungsratschef Toni Schmid für diese Personalie ausgesprochen: „Die Katharina hat gezeigt, dass sie’s kann“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk.
Die diesjährige Spielzeit der Bayreuther Festspiele wird mit einer „Tannhäuser“-Wiederaufnahme in der Regie von Sebastian Baumgarten am 25. Juli eröffnet. 2015 bringt die Hausherrin mit Thielemann eine neue „Tristan und Isolde“-Inszenierung auf die Bühne. 2016 soll der Maler Jonathan Meese den „Parsifal“ inszenieren.