Den Choleriker vom Dienst hat er gegeben, den psychopathischen Irren und natürlich immer wieder den Begriffsstutzigen, dessen intellektuelle Defizite für manchen Lacher gut sind. Ob als „Erst schlagen, dann fragen“-Bulle in „Dr. Psycho“ oder unberechenbarer Killer in der „Tatort“-Folge „Franziska“: Ein Auftritt von Hinnerk Schönemann bleibt im Gedächtnis. Und hat dem gebürtigen Rostocker, der mit seiner regiekritischen Familie 1988 aus der DDR abgeschoben wurde, neben viel Publikumszuspruch auch immer wieder großes Kritikerlob eingebracht. Mehrfach war er für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, einen Grimmepreis gab’s für den TV-Krimi „Mörder auf Amrum“.
Seine Rolle als Provinzermittler in der ZDF-Krimigroteske „Mord in Aschberg“, die heute zu sehen ist, passt perfekt zu ihm. Nicht nur, weil er wieder einmal als vermeintlicher Trottel auftritt, in dem mehr steckt, als manch Krimineller ahnt. Der 39-Jährige lebt auch privat fern der Großstadt. Gemeinsam mit Ehefrau Anne Sarah, eine Schauspielerin („Soko Wismar“), und Sohn Dexter hat er sich in ein kleines Dorf bei Plau am See zurückgezogen und nutzt jede Drehpause, um hier Energie zu tanken. Etwa bei der meditativen Pflege seiner Kois.
„Ich hätte auch Kfz-Mechaniker werden können“, sagt der glühende Autofan. Gut dass er sich dann doch anders entschieden hat.