Neben der hehren Kunst oder der Historie gibt es immer wieder Themenbereiche, die so recht in keine Schublade passen wollen. Zum Beispiel das von den Privatgründern Thomas König und Oliver Schmidt ins Leben gerufene Automuseum Prototyp. Anhänger schnittiger Gefährte und hoher PS-Zahlen können hier seltene und einzigartige Renn- und Sportwagen der frühen Nachkriegszeit bewundern und entsprechendes historisches Bild- und Filmmaterial begutachten („Après-Ski auf der Avus“- Modelle von Staebe-Seger, Berlin 1956) oder das eigene Können im Fahrsimulator testen. Technikfreaks können im Electrum – Das Museum der Elektrizität das Innenleben von frühen Kühlschränken bis zu Radio-, Phono- und Fernsehgeräten erkunden, darunter manch historisch Anmutendes.
Wer wissen will, was das Kleingedruckte auf unseren Lebensmittelverpackungen bedeutet, sollte sich darüber im Deutschen Zusatzstoffmuseum aufklären. Hier erfährt man auch den Unterschied zwischen E 420 und E 965. Erst im vergangenen Oktober wurde das Medizinhistorische Museum Hamburg auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) eröffnet. Es dokumentiert die „Geburt der modernen Medizin“ anhand der Historie vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Zu sehen sind medizintechnische Meilensteine, Exponate zur Geschichte der Krankenhauspflege sowie eindrucksvolle Wachsnachbildungen von Krankheitserscheinungen auf der Haut. Die Medizin konzentrierte sich lange Zeit auf die Bedürfnisse der Hafen- und Handelsstadt, etwa mit ihrem Blick auf Tropenkrankheiten, Krankheiten von Auswanderern oder die gesundheitlichen Erfordernisse einer wachsenden Großstadt.