Bei seiner Premiere im Lustspielhaus überzeugte Tastenkabarettist Axel Pätz nicht nur musikalisch, sondern auch mit seiner absurd-komischen Seite. Das Publikum ließ ihn erst nach vier Zugaben von der Bühne.
Hamburg. Der vergangene Sonnabend war für Axel Pätz in doppelter Hinsicht ein Glückstag: Der Hamburger Tastenkabarettist, vor gut einem Jahr noch am recht undankbaren Montag am Start, erzählte zur besten Unterhaltungszeit in seinem neuen Soloprogramm von einem Glückstag in seinem Leben - und ging bei seiner gefeierten Premiere von "Chill mal!" im Lustpielhaus erst nach vier Zugaben von der Bühne.
In bester schwarzhumoriger Kreisler-Tradition legt Pätz am Flügel im fröhlichen C-Dur mit "Lampedusa" los. Der Satiriker spielt immer auch aufs Politische im Privaten an, ist dabei stets auf der Höhe der Zeit. In "Schick's zurück" etwa rechnet er kritisch mit dem überbordenden Online-Versandhandel ab oder er widmet sich ironisch der Partnersuche der Nachbarin: "Weil's mit ihrem Kerl bergab geht, braucht Conny jetzt ein Update."
Doch der Pätz 2014 überzeugt nicht nur musikalisch an Klavier, Akkordeon (mit der "Ü80-Party") und auf der Ukulele (mit "I bin a Bayer" als Parodie auf "A Ring of Fire"), sondern auch schauspielerisch: Sein familiäres "Evaluierungsgespräch" mit der kleinen Tochter "Schnuffel" wegen deren "schlechter Performance in der Family Community" zeigt den Kabarettisten ebenso von seiner absurd-komischen Seite wie die ausufernde Jagd nach Payback-Punkten, nur weil ein Toaster kaputt gegangen ist. Auch Pätz' Zusammenarbeit mit seinem neuen Regisseur Thomas Matschoss ist ein Glücksfall - für ihn und das Publikum.
"Kabarett sPätzial" Do 24.4., Goldbekhaus; "3. Hinz&Kunzt Kabarett-Gipfel", So 11.5,, Lustspielhaus; www.axelpaetz.de